Das Outing-mail

Titel: Neuer Name

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ausnahmsweise melde ich mich mit einem sehr persönlichen Anliegen. Hierfür würde ich zwar gerne einen anderen, als diesen sehr technischen Weg eines Memos wählen, aber die grosse Anzahl von Empfängern erlaubt dies nicht.

Ich möchte Sie / Dich darüber informieren, dass ich aufgrund eines Gerichtsbeschlusses vom 07.11.97 nunmehr offiziell Eva Sturm heisse.

Gerne möchte ich nun mit neuem Vornamen bzw. mit weiblicher Anrede angesprochen werden, wenngleich mir klar ist, dass es hier und da aufgrund langer Gewohnheit noch nicht so auf Anhieb klappen wird.
Geständnis: Auch ich melde mich bisweilen in altem Trott immer noch mit "XXXX" (Anm.: alte Bezeichnung meiner Dienststelle) am Telefon. Also - bitte deshalb keinen Stress aufkommen lassen!

Ich bin gerne bereit, jede Frage zu diesem sicher sehr ungewöhnlichen Schritt und seinen Hintergründen zu beantworten und dadurch Unklarheiten und Vorurteile möglichst beseitigen zu können. Auf jeden Fall freue ich mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit und ein angenehmes Miteinander!

Zuletzt möchte ich allen Kolleginnen und Kollegen, die meinen bisherigen Wandel direkt miterlebt und mir mit ihrer freundlichen Toleranz und Akzeptanz ein Riesenstück geholfen haben, ein ganz herzliches "Dankeschön" aussprechen. Ich erlebe erfreut, dass meine Veränderung im täglichen Umgang für alle Beteiligten schlicht normal geworden ist und damit das erreicht ist, was ich schlussendlich anstrebe.

Vielen Dank für Ihre / Deine Aufmerksamkeit und freundliche Grüsse

Eva Sturm


 

Die Antworten, die auf dieses Mail gekommen sind, waren durchwegs positiv. Ich kann sie hier nicht abdrucken, da ich ja sonst für jede eine Genehmigung einholen müßte, aber eine Textpassage möchte ich doch als Beispiel erwähnen:

"Für Deinen Mut und die Willenskraft, die Du für die Umsetzung sicher gebraucht hast kann ich Dich nur bewundern."

Ich schließe mich an.