News 11/99

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Gesundheit/Umwelt, Forschung/Technologie
Haarwuchs/Frauen/Pille

Gillette entwickelt Pille gegen Damenbart
Medikament im nächsten Jahr erhältlich

New York (pte) (20. November 99/12:00) - Nach den Pillen gegen das Körperfett, für die Potenz und gegen die Glatze ist das nächste Lifestyle-Medikament schon in Sicht: Im nächsten Jahrtausend soll ein neues Mittel dem Damenbart den Garaus machen. Gemeinsam mit dem Hersteller von Rasierklingen, Gillette, hat der Pharma-Konzern Bristol-Myers Squibb http://www.bristol-myers-squibb.com/ eine Spezialcreme entwickelt, die die lästige Gesichtsbehaarung stoppt. 

Für Millionen Frauen, die unter starkem Haarwuchs über den Lippen, an den Wangen und am Kinn leiden, würde das eine enorme Erleichterung bedeuten: Nie wieder bräuchten sie sich mit heißem Wachs zu quälen, für immer wäre Schluss mit lästigem Rasieren, schmerzhaftem Zupfen, teuerem Weglasern. Schon im nächsten Jahr soll das Produkt unter dem Namen Vaniqa in den USA zu kaufen sein - vorausgesetzt die US-Aufsichtsbehörde FDA erteilt die Zulassung. Wann Vaniqa auf den deutschen Markt kommt, ist bislang noch nicht klar. 

Die betroffenen Frauen müssen das Mittel zwei Mal am Tag auf die Gesichtshaut auftragen. Die Creme blockiert jene Enzyme, die für den Haarwuchs verantwortlich sind. Das Lifestyle-Medikament, das nach bisherigen Studien keine ernsthaften Nebenwirkungen hat, muss regelmäßig benutzt werden und hat denselben Nachteil wie die Anti-Glatzen-Pille Propecia: In dem Moment, in dem es abgesetzt wird, verliert es auch seine Wirkung. Bei Propecia fallen dann die Haare wieder aus, und bei Vaniqa beginnen sie im Gesicht der Frauen wieder zu sprießen. 


 

Die Homepage der HOSI-Linz ist übersiedelt!
Die neue Adresse lautet: http://www.hosilinz.at


TransChance II

theater des augenblicks
turning talks
text: birger sellin
gesamtkonzept & regie: gül gürses & jörg weber
mit: ayse dodanli, anna dworak, heike keusch, sevval kilic

ich will kein inmich mehr sein; mit diesem wunsch stimmte der an autismus leidende birger sellin 1993 der voröffentlichung seiner computeraufzeichnungen zu und verblüffte medizin wie literatur mit diesen sprachgewaltigen textfragmenten. ihre erstmalige österreichische inszenierung fokussiert den versuch des damals 19jährigen, das außenseitertum durch schreiben zu überwinden.

den übertretungsprozessen gilt das augenmerk der regie von gürses und weber. einsamkeiten, die an den schnittpunkten von individuen und kollektiven entstehen, werden mit den "turning talks" zur schau gestellt - und damit die normierende macht unserer gesellschaften.

Theater des Augenblicks, Edelhofgasse 10, 1180 Wien, Tel 479 68 87

Fr. 19.11.1999 Premiere, 20.00
Aufführungen: Sa., 20.11. - 4.12.1999, jeweils 20.00 außer montags und dienstags)
Eintritt: 180,-/150,- ATS
beschränkte Plätze, bitte rechtzeitig reservieren.


Reformierte Evangelische Kirche H.B. gibt dem Staat und den anderen christlichen Kirchen ein Beispiel
Ein Schritt zu Gerechtigkeit und Liebe!

Segnung als vollwertige Trauung für gleichgeschlechtlich Liebende ermöglicht

Die Reformierte Evangelische Kirche H.B. gab mit der in den Gemeinden fakultativen Einführung eines der Ehe äquivalenten Bundes von homo- und heterosexuellen PartnerInnen "vor Gott und der Welt" ein beispielhaftes Signal für Gerechtigkeit und Liebe. Damit wird dem Staat, aber auch den anderen christlichen Kirchen die Latte ziemlich - aber nicht unzumutbar - hoch gelegt. 

"So groß die Freude über den erzielten Fortschritt in Richtung Menschlichkeit ist, so groß ist die Schande für den angeblich säkularisierten, aufgeklärten Staat in Österreich, der sich immer noch nicht zur Gleichberechtigung von homosexuellen Lebensgemeinschaften mit heterosexuellen Ehen entschließen konnte!", zeigt der Vereinssprecher der HOSI-Linz, Rainer Bartel, auf eine wunde Stelle des heimischen Zivilrechts. Und weiter: "Die Trennung von Kirche und Staat ist bei uns noch nicht faktisch vollzogen und führt stets zu Problemen – besonders, aber nicht nur für Lesben und Schwule. Hier ist der Staat gefordert, endlich die Gesellschaftspolitik federführend in die Hand zu nehmen. Hoffen wir, daß die momentane Aufbruchstimmung bei der SPÖ nicht trügt!" Aber auch die anderen christlichen Kirchen sind durch diesen so mutigen wie überfälligen Schritt der Reformierten gefordert. "Auseinandersetzungen werden nicht ausbleiben, sollen aber auch nicht vermieden werden, sonst kommt es nie zu einem konstruktiven Nachdenk- und Austauschprozess. Passend zu dem noch jungen Skandal der Aberkennung des Solidaritätspreises für die HOSI-Linz durch die Linzer Kirchenzeitung wird jetzt von einer weltoffenen Kirche vorexerziert, was Mut und Entschlossenheit im Dienst am Menschen bedeuten und wieviel Positives das bewirken kann", ist man in der HOSI-Linz hoch erfreut. 

Linz, den 8. November 1999

gez. Dr. Rainer Bartel, Vereinssprecher

Für Rückfragen stehen wir Ihnen unter der Linzer Telefonnummer 0732/24 68 - 219 zur Verfügung (Dr.Bartel).

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Homosexuelle Initiative Linz (HOSI-Linz)
The Lesbian and Gay Movement in Upper Austria
Schubertstrasse 36/1, A-4020 Linz
Phone/Fax: ++43/732-60 98 981
E-Mail: hosi-linz@netway.at
http://www.hosilinz.at/


Der Irrtum eines Sex-Täters

Mann in Frauenkleidern: Wegen versuchter Vergewaltigung stand ein Staplerfahrer vor Gericht. Sein Opfer war ein Transvestit.

WIEN (m. s.). Es wird getuschelt und gekichert. Und doch ist das Gericht an diesem Mittwoch um Würde bemüht, will die gebotene Ernsthaftigkeit walten lassen: Ein Oberösterreicher ist der versuchten Vergewaltigung angeklagt - doch der Täter war zur Tatzeit so betrunken, daß er nicht bemerkt hatte, daß das Opfer gar keine Frau, sondern ein Transvestit war.  "Alle meine Bekannten sagen, daß man nicht merkt, daß ich ein Mann bin, wenn ich Frauenkleider trage", sagt Josef K. (31) im Zeugenstand. Dem Gericht ist dieser Eindruck nicht vergönnt. Josef K. tritt - ausnahmsweise, wie er betont - ganz bieder, in Jeans und Sweatshirt, auf. Lediglich die fein gezupften und schwarz geschminkten Augenbrauen "verraten" ihn.  In der Tatnacht, es war im September, trug Herr K. ein rotes Kostüm, schwarze Strümpfe und schwarze Stöckelschuhe. Herr Sch. (43), der Mann aus Oberösterreich, von Beruf Staplerfahrer, stand bei einem Würstelstand am Währinger Gürtel. "Voll des guten Weines", wie Staatsanwalt Hans-Christian Leiningen-Westerburg einwirft.  Und dann ("Ich weiß nicht, was über ihn gekommen ist", sagt der Staatsanwalt) fiel der Betrunkene über den Mann in Frauenkleidern her. Und siehe da: Dieser bot an, freiwillig mitzumachen. Daran will sich Herr Sch. nicht erinnern können. Dem Mann in Rot wurde es damals zu bunt, er schaffte es, davonzulaufen. Sch. bekommt zehn Monate bedingte Haft. Und er gesteht, daß ihm das alles furchtbar peinlich ist . . . 

(c) Die Presse, Wien 


Ausland

Russland
Minsk

Im Juli 1998 wurde in Minsk die "Weißrussische Lambda Liga für die Freiheit der Lesben und Schwulen" (BLL) gegründet. Als nicht regierungsabhängig, unpolitisch (gemeint wohl "nicht parteipolitisch"), unabhängig und auf freiwilliger Basis, orientiert sich ihre Arbeit an der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und den Internationalen Rechtsabkommen. Sie verfolgt drei Ziele: 
INFORMATION:
Verbreitung von Informationen über Homo- und Transsexualität als Grundlage für den Aufbau einer zivilisierten Gesellschaft.
SCHUTZ:
Schutz der Rechte und Interessen von Personen und sozialen Gruppen, die von der Gesellschaft als sexuelle Minderheiten eingestuft werden, wie von Personen mit Aids.
HILFE:
Organisation von Hilfe für die vorhin genannten Bevölkerungsgruppen.
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt zur Zeit darin, den Homosexuellen zu mehr Selbstbewusstsein zu verhelfen und den anderen Informationen darüber zu geben, was Homosexualität ist, in der Hoffnung, dadurch mehr Toleranz zu erreichen. Das geschieht vor allem durch die Herausgabe einer Zeitschrift "FORUM Lambda" die  mit Hilfe der Soros Foundation verlegt wird. Als nächstes ist der Aufbau einer Bibliothek geplant, um den unter 10 Millionen Einwohnern sicher sehr zahlreichen Lesben und Schwulen eine größere Möglichkeit an Informationen zu bieten.