News 12/99

KZ-Drama „Bent“ 

In der medialen Auseinandersetzung mit den Greueltaten der Nazis sind die Homosexuellen in den Konzentrationslagern eine „Fußnote“. Martin Shermans Bühnenstück „Bent“ rückt diesen Aspekt in den Mittelpunkt. Sean Mathis hat den Stoff 1997 verfilmt. Es geht um den attraktiven Schwulen Max (Clive Owen), der in der Nacht vor dem „Röhm-Putsch“ (1934) mit anderen in Gretas Club eine Party feiert.
Schicksalhafte Fügung: Max erliegt den Reizen eines Günstlings von SA-Führer Röhm. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf, Max landet im KZ Dachau, wo er den Insassen Horst (Lothaire Bluteau) kennen und lieben lernt. Das klingt vielleicht rührselig, ist aber — bar jeder Oberflächlichkeit — in keiner Sekunde kitschig, pathetisch oder sonst trivial. Sean Mathis hat die Geschichte (Musik: Philip Glass)
eindringlich und mit sehr guten Schauspielern inszeniert (Mick Jagger ist als Transvestit Greta eine Randfigur). In bester dramaturgischer Fertigung vermittelt Mathis den Zwiespalt, in den Max gerät, weil er seine Würde im Sinne der Gestapo mit Füßen tritt und seine Homosexualität im KZ verleugnet (Schwule standen auf der untersten Stufe der Hierarchie). Hat physisches Überleben um den Preis der eigenen Menschlichkeit einen Sinn? „Bent“ gibt eine Antwort.
Philipp Wagenhofer

Quelle: Neues Volksblatt


ÖSTERREICH andersrum 1999/2000

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