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Profil

Name Steffi-TV
Ort Senftenberg / Deutschland  
Gender Transgender
Geburtstag 18-6-1975
Sternzeichen Zwilling
Homepage http://www.steffi-lady.de
Interessen ICH sein
Ich mag feminine Kleidung, auch im Alltag
Ich mag nicht Intoleranz
Mehr über mich Ich weiß gar nicht, was ich so schreiben soll. Wir haben das Jahr 2011 und ich bin 35 Jahre alt. Ich wohne im Süden Brandenburgs in einer ländlichen Gegend. Die Akzeptanz und das Verständnis für jemanden wie mich ist hier natürlich – oder wahrscheinlich – nicht besonders hoch. Trotzdem versuche ich einfach „ich“ zu sein – für mich, und nicht für andere.

Angefangen hat es bei mir auch wie fast jedem anderen, an ein genaues Alter kann ich mich eigentlich nicht erinnern. Wobei natürlich "angefangen" nicht der richtige Ausdruck ist, man merkt es nur irgendwann. Es muss so der Schulbeginn gewesen sein, als ich mehr oder weniger bewusst Sachen meiner Mutter in Besitz nahm. Anfangs waren es die Strumpfhosen, die mich faszinierten und später – ich durchwuchs ja auch mal Konfektionsgröße 36/38 – probierte ich auch diverse andere Kleidung. Wie ein Verlangen aus dem Unterbewusstsein war es, man kann es nicht erklären oder beschreiben. Ich tat das heimlich, immer in der Angst erwischt zu werden. War ich nicht normal?

Die Frage stellte ich mir damals schon oft, aber mein Verlangen war größer. War ich vielleicht im falschen Körper geboren? Auch darüber dachte ich oft nach. Ich stellte mir vor, wie es wohl wäre, wenn ich ein Mädchen sein würde. Aber wäre ich dann glücklicher? Ich weiß es nicht, denn ich war und bin auch so glücklich – als Junge.

Die Momente, in denen ich Frau bin, sind für mich trotzdem ganz besonders schön. Ich fühle mich frei und ungemein glücklich, aber trotzdem jedes Mal beobachtet. Im Laufe der Zeit habe ich mich – so glaube ich zumindest – immer mehr perfektioniert. Mit der Entdeckung des Internet wusste ich auch, dass ich nicht allein bin. Es gab noch andere, die genau das Gleiche taten wie ich. So unnormal konnte ich also gar nicht sein.

Ich kaufte mir eigene Sachen, anfangs zögerlich und mit schlechtem Gewissen, später gezielter. Die Haare mussten anders sein, eine Perücke musste her. Make-Up durfte auch nicht fehlen, schließlich will Frau ja gut aussehen. Und so kam eins zum anderen, nur sah mich so niemand. Ich tat das immer nur für mich.

Irgendwann aber wollte auch ich mehr. Ich wollte mich zeigen, ohne natürlich gleich erkannt zu werden. Die ersten Schritte waren sehr schwer, ich schlich mich nur im Dunkeln raus und auch nur in Gegenden, wo mich keiner kennen konnte. Ich war sehr unsicher. Und keiner wusste bisher von meinem kleinen Geheimnis.

Dann kam der der Moment und ich rang mich durch, es meiner damaligen Freundin zu erzählen. Es war wirklich nicht leicht und ich hätte es lieber nicht getan. Sie verstand das nicht, fand es „pervers“. Was sollte ich tun, ich bin nun mal so. Pervers - nein, dass bin ich ganz bestimmt nicht. Das erste Mal geoutet mit negativem Erfolg – ups. Irgendwie war ich danach schon sehr niedergeschlagen und habe viel nachgedacht. All meine Sachen habe ich weggeworfen, weil ich dachte, meine Beziehung ist mir wichtiger. Aus dieser Beziehung wurde aber nichts, vielleicht auch deshalb. Man kann auch seine Empfindungen nicht einfach abschütteln, indem man alle Sachen wegwirft. So kam also Steffi´s Neustart.

Zwischenzeitlich habe ich es der einen und anderen Freundin erzählt und bin sogar auf Akzeptanz gestoßen. Das machte mich natürlich glücklich. Ich konnte endlich mal mit jemandem darüber reden, obwohl ein mulmiges Gefühl trotzdem immer dabei war.
Meiner Lebensgefährtin habe ich das ziemlich zu Anfang unserer Beziehung anvertraut und es war auch gut so. Sie akzeptiert mich, wie ich bin. Mit ihr gemeinsam habe ich auch den Mut gefunden, mich in der Öffentlichkeit zu bewegen. Das Gefühl, von anderen beobachtet zu werden, habe ich trotzdem noch, nur gehe ich heute leichter damit um. Es gibt mir ein Gefühl der Sicherheit, da draußen nicht allein zu sein.

Ich würde es gern allen erzählen, die mir wichtig sind. Nur habe ich unwahrscheinlich Angst davor, dass es jemand nicht verstehen würde und ich damit Freunde verliere. Aber wahre Freunde würden doch zu einem halten – ich bin doch deshalb kein anderer Mensch?!

Immer nur versucht man, es allen recht zu machen, dem Gesellschaftsbild zu entsprechen. Aber wer maßt sich an, mir vorzuschreiben, wie ich empfinden oder gar denken soll. Ich will frei sein und das Leben genießen, ich lebe doch nur einmal. Ich weiß nicht, ob ich immer Frau sein möchte, ich möchte aber hin und wieder einfach nur glücklich sein.
Profil angelegt am 11/10/2004
Profil zuletzt upgedatet am 01/04/2012

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