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Text: ZEN-Gedicht von Zen-Meister Ryokan (1758-1831) |
Lieblingsgedichte |
Den Mond im Fenster
hat der Dieb zurückgelassen. (Haiku von Zen-Meister Ryokan) Lebensgebet (Lou Andreas-Salomé) Gewiß, so liebt ein Freund den Freund, Wie ich Dich liebe, Rätselleben – Ob ich in Dir gejauchzt, geweint, Ob Du mir Glück, ob Schmerz gegeben. Ich liebe Dich samt Deinem Harme; Und wenn Du mich vernichten mußt, Entreiße ich mich Deinem Arme, Wie Freund reißt sich von Freundesbrust. Mit ganzer Kraft umfaß ich Dich! Laß Deine Flammen mich entzünden, Laß noch in Glut des Kampfes mich Dein Rätsel tiefer nur ergründen. Jahrtausende zu sein! zu denken! Schließ mich in beide Arme ein: Hast Du kein Glück mehr mir zu schenken – Wohlan – noch hast Du Deine Pein. Eigentum (J.W. von Goethe) Ich weiß, dass mir nichts angehört Als der Gedanke, der ungestört Aus meiner Seele will fließen, Und jeder günstige Augenblick, Den mich ein liebendes Geschick Von Grund aus lässt genießen |
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