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Echt Weiblich? |
Hallo S,
weist du, über diese Fragen habe ich lange, lange nachgedacht. Wie kann ich aus der männlichen Sozialisation heraus überhaupt wissen, was "echte" Weiblichkeit ist, sitze ich nicht meiner eigenen, männlichen Perspektive über Weiblichkeit auf, wieviel Prozent meines Wesens ist weiblich, wieviel männlich ect... S, ich kann dir auf deine Fragen keine Antwort geben. Denn dazu müsste ich wissen, welche Wesensanteile von mir ausschließlich weiblich, welche ausschließlich männlich, und welche neutral sind. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen ... dass es wohl keine Persönlichkeitsanteile gibt, die ausschließlich einem Geschlecht zuzuordnen sind, vielmehr gibt es statistische Relevanzen: Im ALLGEMEINEN sind Frauen EHER so, bzw so und Männer sind EHER so, oder so. Aus meiner subjektiven Perspektive heraus waren mir die männlichen Wesenszüge meiner Mitmenschen immer irgendwie fremd, ich konnte die Prioritäten, die Interessen meiner männlichen Freunde und Bekannte zwar akzeptieren, aber für mich nicht nachvollziehen. Ich verstand nicht, warum Männer so mit Frauen umgehen, warum sie oft so blind für das -für mich - Offensichtliche waren. Ich habe gesehen und gedacht, was viele Männer nicht sehen und nicht denken und umgekehrt habe ich nicht sehen und denken können, was viele Männer sehen und denken. Ich war zumindest ein sehr untypischer Mann ... Frauen habe ich um so mehr verstanden, ich konnte ihre Gedanken nachvollziehen, kannte ihre Bedürfnisse, liebte ihr Wesen. Als "Mann" war ich selbstverständlich nur ein Gast in der weiblichen Kulturwelt, wurde ich anders aufgenommen als eine Frau. Da spielte sicher auch ein gewisses Maß an Eros eine Rolle, was nun, da ich nicht mehr den allgemeinen weiblichen Partnervorstellungen entspreche, wegfällt. Dieser Umstand hat die Nähe zum weiblichen Geschlecht noch mehr vergrößert, so dass es mir schwerfällt Unterschiede im Denken und in den Motiven herauszufiltern. Mir wird auch dieser ganze kopflastige Konsens zuviel. Für mich zählt das Wohlbefinden, die Zufriedenheit, die ich erlange, seitem ich in dem Geschlecht verortet werde, dem ich mich Emotional am Nächsten fühle. Sogar meine Beziehung zum männlichen Geschlecht hat sich spürbar verbessert. Früher war Männlichkeit für mich ein Synonym für Agressivität, Egoismus und Rücksichtslosigkeit. Heute kann ich Männer viel differenzierter ansehen, fühle mich durch ihr Wesen nicht mehr bedroht. Im Gegenteil ... Ich hoffe S, du bist nicht ganz so sehr enttäuscht, dass ich deine Frage nicht in der gewünschten Weise beantworten konnte. Die von dir gewünschte Einordnung müssten Personen vornehmen, die mich längere Zeit beobachten, aber nicht zu sehr persönlich kennen. Wäre sicher interessant von neutraler Seite zu erfahren, wie mich meine Außenwelt wahrnimmt. Liebe Grüße |
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