Ein Tag Zeit - endlich. Mit der Bahn geht es nach Frankfurt. Unter meiner männlichen Kleidung trage ich schon alles an weiblicher Unterwäsche, einschließlich BH und künstlichen Busen. Kein Mensch merkt was, alle sind mit sich selbst und dem kalten Wetter beschäftigt. Bei Transnormal steige ich erstmals ab. Ein Kaffee, endgültig umziehen und dann noch ein schönes Gesicht von Manuela verpasst (siehe Bilder), dann kann es losgehen. Zum Angewöhnen geht es an diesem kalten Tag erst mal entlang dem Main Richtung Eiserner Brücke. Am alten Römer (Rathaus) vorbei in den Dom. Wie immer stehe ich andächtig in diesen großen Kirchen und bewundere die Baukunst der damaligen Baumeistern. Es ist Mittag und der Hunger meldet sich. In einer Pizzeria kommt eine Pizza und ein Viertel Bardolio auf den Tisch. Der Kellner war sehr nett und hat mich, "die Dame", öfters nach meinen Wünschen und meinem Wohlbefinden gefragt.
Frisch gestärkt geht es zum Einkaufen. Zuerst in C+A, danach in H+M und anschließend noch in ein Modeschmuckgeschäft und ein Buchladen. Entweder war mein Passing so gut, dass ich in der Menschenmenge untergegangen bin oder die Menschen haben einfach weg geschaut. Es ist mir bis auf ein Kind und eine Ausländerin niemand aufgefallen, der nach mir geschaut hat. Das Ergebnis des Einkaufbummels war ein Rock, moderne blickdichte Strumpfhosen, ein Shirt und einige Taschenbücher. Am späten Nachmittag war dann noch ein weiterer Einkehrschwung in ein Cafe fällig. Die Rückkehr zu transnormal und die Rückkehr zur männlichen Form hat mich fast traurig gemacht. Manuela möchte ich an dieser Stelle für ihre Schminkkunst danken und uns immer als Anlaufstelle zur Verfügung steht. Der Tag war schön, aber es fehlte eine Begleitung, entweder auch ein Transgender oder eine Frau, um zu schwätzen, einzukaufen und zu bummeln. |