Als Petra in Freiburg
Ich hatte wieder einmal einige Tage in Freiburg geschäftlich zu tun. Damit waren die Tage weitgehend ausgefüllt. Die Abende ab etwa 17.00 Uhr waren frei. Was gab es da nichts schöneres zu tun, als Petra Freiburg zu erobern. Leider haben sich auf meine Suchanzeigen keine „Mädels“ gefunden, die gemeinsam mit mir Freiburg erobern wollten.
Am ersten Abend war das Wetter noch in Richtung warm und sonnig. Also raus aus dem Geschäft, sich stylen und rein in das Vergnügen. Da es doch noch etwas warm war, hatte ich einen knieumspielenden Rock und ein Shirt an. Wie immer waren die ersten Meter am schwierigsten, bis ich mich wieder an Petra und ihre Umwelt gewöhnt hatte. Es war an diesem Tag durch das schöne Wetter recht voll in der Stadt. Nur wenige fragende Blicke konnte ich erhaschen. Also muss ich recht gut angezogen und auch geschminkt sein. Zuerst ging es am Bahnhof vorbei in die Innenstadt und dann kreuz und quer durch die Straßen und Gassen. Bei einigen Schmuckgeschäften bzw. Kaufhäuser schaute ich mir die Auslagen etwas genauer an. Einigen Kaufhäusern machte ich meine Aufwartung und kämpfte mit mir, ob ich nicht doch ein Shirt oder ein Rock oder auch Modeschmuck kaufen sollte. Es siegte die Vernunft und ich kaufte doch nichts, obwohl ich einen wunderschönen Bahnenrock sah und mich fast in ihn verliebte. Wohin soll ich mit all der Kleidung, ich hatte doch genug. Ich habe fast mehr Röcke und Shirts wie meine Frau. Nach rund 2 Stunden taten meine Füße rechtschaffend weh. Ich war es doch nicht gewohnt in dem etwas engeren Frauenschuhe solange zu laufen. Ein schöner Eisbecher bei der Eisdiele am Theater, wo viele Menschen auf die Straßenbahn warten, machte mir dann den Heimweg leichter. Es war schön, als Petra so durch die Menschenmengen zu gehen.
Am nächsten Abend, der Wetterbericht hatte recht - es nieselte oder regnete ganz leicht, musste ich etwas für mein körperliches Wohl tun - ich brauchte Wurst und Käse für das Abendessen. Also raus aus den Geschäftsklamotten und rein in die Kleidung von Petra. Heute war es ein Shirt, eine Hose und eine Jacke. Gegenüber dem Vortag schauten noch weniger Menschen einen an. Eine Frau in Hose und Shirt fällt noch weniger auf, wie mit Rock. Bei einem Edeka-Laden konnte ich mir die entsprechenden Nahrungsmittel kaufen. Die Kassiererin sagte nach der Abrechnung, dass ich sie bald wieder beehren sollte. Dies ging einem runder wie Öl. Das Wetter wurde schlechter und ein Aufenthalt im Freien war nicht mehr möglich. Es ging also zurück zu meiner Übernachtungsstelle.
Für den nun kommenden Tag hatte ich mir vorgenommen einige Stunden tagsüber frei zu machen. Gegen Mittag stylte ich mich also. Vom Wetter her leider auch nur mit Hose, Shirt und Jacke. Es ging genau um die Mittagszeit in die Innenstadt. Zuerst mal die Restaurants abklappern, wo es etwas gab, das meinem Mündchen gefallen würde. In einer Seitenstraße im Bereich der Studenten fand ich ein kleines Lokal mit einigen Tischen vor der Tür und einem ansprechenden Mittagessen - Zwiebelrostbraten mit Brägele und Salat. Eine nette junge Bedienung brachte mir das Gewünschte und war sehr aufmerksam zu mir. Es war schön die Menschen an sich vorbei defilieren zu lassen. Nur wenige Blicke konnte ich erhaschen. Anschließend noch ein Eis an der schon gewohnten Eisdiele. Ein „Senhorita“ von der Bedienung war dann noch ein Höhepunkt. Dann ging es leider zurück in den Alltag mit dem männlichen Teil von mir.
Schade, dass nicht zumindest an einem Abend ein „Mädel“ mit mir Freiburg unsicher machte. Es wäre sicher dann lustiger geworden und ich hätte eventuell auch einige Fotos von diesem schönen Ausflug. Diese Geschichte soll auch anderen „Mädels“ den Mut machen gut gestylt und unauffällig angezogen auf die Straße zu gehen.
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