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Doro und Olli und das Wahre Leben

Ich hab diesen Text ein halbes Duzend Mal begonnen, aber irgendwie finde ich nicht die richtigen Worte. Ihr kennt das, wenn euch etwas unter den Nägeln brennt, ihr aber einfach nicht die richtigen Worte findet, um es auszudrücken oder die richtige Stelle, das Problem anzupacken. Und da es in solchen Fällen nötig ist, irgendwo mittenrein zu greifen, fang ich am besten irgendwo mittendrin an, denn wie Doro und Olli jetzt genau zueinander stehen, weiss ich in Wirklichkeit immer noch nicht.

Ich habe nicht das Gefühl, dass da zwei unterschiedliche Personen in mir stecken, Ich bin EIN Mensch, nicht zwei, aber mir fiel schon ganz früh auf, dass mit dem Wechsel des Outfits und der Situation sich auch kopfmäßiges einiges an mir verändert. Damit meine ich nicht, dass ich plötzlich völlig anders denke und fühle, ich bin insgesamt immer noch eine einzige Persönlichkeit, aber gewisse Dinge sind doch irgendwie anders...ich habe zum Beispiel das Gefühl in gewisser Weise sensibler zu sein, offener für Zärtlichkeiten, Streicheleinheiten und Zuneigung im Allgemeinen und damit zumindest einen Teil von Ollis Härte abzustreifen. In einem früheren Leben war ich Handwerker, da macht man sich halt mal weh und findet sich damit ab; solang´s nicht blutet, darf´s ruhig rot werden. Doro ist da einfach etwas anders gestrickt. Vermutlich würde sie nicht leiser oder weniger lästerlich fluchen, als Olli, wenn ihr was nicht pass, aber irgendwie ist das Gefühl doch etwas anders. Irgendwie hab ich manchmal das Gefühl, Doro ist einfach viel weinerlicher, als Olli und was mir in diesem Zusammengang sowieso schon recht früh aufgefallen war und was mich damals total überrascht hat, ist mein Verständnis und mein Verhältnis zu Schmerz allgemein.
Aber bevor ich darauf eingehe, möchte ich euch erst die beiden Welten beschreiben, zwischen denen ich mich bewege. Das wird nicht ganz einfach sein, denn ein Gefühl ist bekanntlich sehr schwer in Worte zu fassen...trotzdem will ich´s mal probieren.
Auf der einen Seite gibt es das, was ich als das "Wahre Leben" bezeichne. Dort verbringe ich den überwiegenden Teil meiner Zeit. Das Wahre Leben meint die Verpflichtungen von Schule oder Arbeit, die Familie, in gewisser Weise auch die Freunde, die in dieser Welt leben und nichts von Doro wissen oder zumindest nicht mit ihr in Kontakt kommen. Das Wahre Leben meint auch mein Verhalten, meine Stärken und Schwächen, meine Sicherheit oder Unsicherheit im Umgang mit den Situationen des täglichen Lebens, sowie die Bereitschaft, Dinge zu tun. Im Wahren Leben gibt es Doro zwar als Person auch und ich rede über sie, aber eher so, als würde ich über eine gute Freundin reden und nicht über mich. Ich lebe sie dort nicht aus und würde das auch gar nicht wollen. Das Wahre Leben ist Ollis Welt. Da gibt es nur Olli und der ist eben einfach bisschen anders drauf.
Zwischen beiden Welten liegt etwas, das mit dem Begriff Grauzone nur unzureichend beschrieben wäre...vielmehr fließen dort die beiden Welten ineinander und sind somit ein Stück weit eins. Wer mit den Begriffen der Menegnlehre vertraut ist, wird vielleicht ein Stück weit verstehen, was ich meine. Dort gibt es andere Menschen für die ich verschiedenes empfinde, die verschiedenes wissen, verschiedenes tun und denen ich auch verschiedentlich gegenübertrete. Hier finden sich auch meine grundsätzliche Einstellung zu den Dingen und zu großen Teilen auch meine Gedanken und Gefühle, die ändern sich ja nicht notwendigerweise, wenn´s um die geht sind Olli und Doro grundsätzlich gar nicht so verschieden. Hier ist alles sehr individuell, die Grenzen sind wie gesagt fließend.
Alles andere ist eine völlig eigene Welt, der ich keinen Namen geben will und die oft völlig anders ist, als das Wahre Leben. Diese Welt beginnt eigentlich in dem Moment, wo ich mich umgezogen und die Perrücke aufgesetzt habe (Mit dem MakeUp trag ich immer noch erbitterte Grabenkämpfe aus, die Kesselschlachten haben wir hinter uns...). Ich habe das Wahre Leben hinter mir gelassen. Der Urlaub von der Wirklichkeit, wie ich oft sage, fängt an. Allgemein sind die Regeln etwas anders und am deutlichsten zeigt sich dieser Wandel in meiner Einstellung zu BDSM. Während ich im Wahren Leben Schmerzen so gut als möglich aus dem Weg zu gehen versuche, würde mir beim Spielen ohne den Schmerz etwas ganz Entscheidendes fehlen. Ich glaube, das ist der masochistische Zug an mir, ich brauche den Schmerz als notwendigen Bestandteil des Spiels. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass ich nur heulend und striemenübersäht auf dem Boden zu Füßen meiner Herrin kauernd die Erfüllung finde...ich will einfach sagen, dass ich hin und wieder das Beißen der Gerte brauche, damit das Spiel mir etwas gibt. Leute, erst wenn ihr das am eigenen Leib kennt, wisst ihr was es heißt, BDSM zu erleben. Ich bin der Meinung, jeder Sub sollte die Rolle des Tops kennen und noch viel wichtiger, jeder Top die Rolle des Subs. Man muss einen Einblick in die Dinge haben, um sie zu verstehen. Aber dazu hab ich an anderer Stelle schon genug gesagt, um BDSM soll es hier nicht weiter gehen.
Meine Sexualität ist überhaupt so ne Sache, immerhin war sie für sehr lange Zeit die einzige oder doch zumindest stärkste Triebkraft hinter Doros Entwicklung und wird diese Stellung wohl nie ganz verlieren. Allerdings hat sich mit der Zeit einiges verändert und was mit bloßem Fetisch begann hat sich mit der Zeit zu einem wichtigen Teil meiner Persönlichkeit, zu einem Stück Lebensgefühl, auf das ich nicht mehr verzichten möchte entwickelt. Es ist heute nicht mehr primär der sexuelle Kick, es ist etwas anderes...vielleicht könnte man sagen, eine besondere Geisteshaltung. Ich sag dazu am besten aber gleich, ich bin nicht transsexuell. Ich bin ein Mann und ich bin gerne ein Mann, nur manchmal ist es einfach schön, Doro zu sein...in gewisser Weise ist Doro für mich eine Möglichkeit, mich auszudrücken, so zu sein, wie ich in diesem Moment wirklich bin...Ich denke oft genug "Was zum Teufel machst du da eigentlich?" und ich befürchte manchmal, mir wird auch passieren, was so vielen TVs die ich kenne passiert ist: Dass ich mal nen Rappel kriege, meine ganzen Sachen wegwerfe und versuche, Doro zu unterdrücken, obwohl ich weiss, das ich das nicht wirklich kann. Bis jetzt ist es dazu nie gekommen, den letzten Rückfall hatte ich während meiner Pubertät und ich glaube auch nicht, dass ich akut in dieser Gefahr schwebe, aber es ist immer besser, das schlimmste zu denken. Ich weiss ja nicht, was noch kommt...deswegen: warten wir´s ab.


Tja, Leute, mir geht´s also nicht anders, als den vermutlich meisten Menschen auf der Welt...ich lebe zwischen verschiedenen Welten. Das Wahre Leben nimmt den größten Teil meiner Zeit ein, aber das macht nichts, da ich es immer wieder verlassen und dorthin zurückkehren kann. Manchmal tut so ein Urlaub von der Wirklichkeit nicht nur gut, oft ist er wirklich notwendig, denn immer nur in der Wahren Welt zu leben würde mich irgendwann sicher um den Verstand bringen. So bin ich ganz froh, dass ich alles haben kann, Doro und Olli und das Wahre Leben.

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