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3.12.2004 Turbulenter Abend

Es war Zeit mal wieder auszugehen und Emilia hatte mit einigen Karlsruher Freundinnen einen gemeinsamen Abend im kleinen Kreis vorgeschlagen. In unserer "Stammbar".

Schon Tage vorher hatte ich mich darauf gefreut und bin an dem Abend besonders sorgfältig mein "Styling" angegangen, was vor allem zur Folge hatte, daß ich zum verabredeten Zeitpunkt (21:00) immer noch nicht ganz fertig war. Lippenstift und Nagellack waren noch nicht so perfekt *g*

Ich wollte wieder unauffällig und bequem per PKW hinfahren, doch es kam alles anders als gedacht.. Als ich endlich fertig war und ins Auto einstieg, drehte ich den Zündschlüssel um und zu hören war nur ein klägliches, dumpfes Jaulen. Die Batterie war am Ende!

Das konnte doch nicht wahr sein, ausgerechnet an dem Abend!! Was sonst lediglich ein Ärgernis darstellt, war plötzlich ein Riesenproblem. Wie sollte ich denn nun in die Hotelbar kommen?? Ich hätte fast heulen können. Zu Fuss ist zu weit, ein Taxi anrufen? Aber wie wohl der Fahrer reagieren würde?

Zurück in der Wohnung überlegte ich kurz. Beim Nachbar klingeln und um Starthilfe per Kabel zu bitten, kam in meinem Aufzug offensichtlich nicht in Frage ... wie hätte ich das machen sollen? "Guten Tag, ich bin Eileen .. äh die Freundin ihres Nachbarn .. ähm könnten sie eventuell meinem ... äh, ich meine dem Auto ihres Nachbarn Starthilfe per Überbrückungskabel geben??" Theoretisch zum lachen, aber praktisch natürlich nicht durchführbar ;)

Gewiss war nur eines, ich hatte eine feste Verabredung mit den anderen Mädels und habe noch nie(!) eine Verabredung sausen lassen - schon gar nicht wegen einer bescheuerten Batterie.

Also schnappte ich mir den Fahrplan. Noch 10min. Zeit bis die nächste Straba fahren würde. Yep, ich war fest entschlossen. Zwar hatte ich ein unbeschreiblich scheussliches Gefühl im Bauch, aber da musste ich nun durch. Am gleichen Tag hatte ich mir einen langen, dicken Wintermantel geleistet, so waren wesentliche Merkmale verborgen, auf die vor allem die Herren der Schöpfung gerne und lange starren.

An der Haltestelle lungerte ein Trupp alter Omis rum, ich ging lieber etwas auf Distanz .. sicher ist sicher. Doch 5m weiter stand bereits eine Gruppe sehr junger Teenie-Mädels, gar nicht gut. Also wartete ich dicht bei den Schienen und blickte auf die andere Seite der Haltestelle hinüber. Niemand bemerkte mich, wie ich den Gesprächsfetzen aus meiner Umgebung entnehmen konnte, puh.

Endlich kam die Bahn und war zum Glück recht leer. Ich suchte mir einen einsamen Sitzplatz mit größerem Abstand zu den anderen Fahrgästen. An den folgenden Haltestellen stiegen immer wieder Leute ein und aus, aber niemand bemerkte oder starrte mich an. So konnte ich halbwegs beruhigt und verträumt aus dem Fenster schauen.

Eine Haltestelle vor dem Ziel stieg eine Gruppe Fussballfans zu und positionierte sich fast direkt vor meinem Sitz. Scheisse.
Aber die Kerls waren schon so betrunken, daß sie mich unmöglich erkennen konnten. Außerdem waren sie so in ihr Lieblingsthema Fussball vertieft, daß sie mir null Aufmerksamkeit schenkten. Sollte ich mich nun darüber freuen oder enttäuscht sein? ;)

Unauffällig bewegte ich mich Richtung Ausstieg und war endlich am Ziel, alles gut gegangen :)
In der Bar konnten wir dann genüsslich miteinander plaudern und später gingen wir noch in eine "Normalo-Disco" hier am Ort um diese für den Transtalk zu testen. DJ und Manager des Schuppens war total begeistert von uns, so auch das übrige Personal (sehr nette Bedienungen! :), welches uns sogar eine Runde auf Kosten des Hauses spendierte.

Auch die anderen Gäste waren sehr freundlich und so konnten wir den Rest des Abends, beziehunsweise der Nacht, ebenfalls sehr geniessen.
19.11.2004 Eileens Geburtstag

Das war also mein erster Transtalk-Abend. Und auch mein erster richtiger Ausgang "en femme". Und so versuche ich hier, einige Eindrücke niederzuschreiben, was in Anbetracht meiner Unerfahrenheit nicht einfach wird. Trotzdem denke ich, auch einiges hilfreiches an die vielen anderen da draussen weitergeben zu können, die sich (noch) nicht raustrauen.

Emilia hatte mir mehrmals Mut zugesprochen und mich ermuntert zu erscheinen. Das gab mir Zuversicht und ich vertraute darauf, dort auch wirklich nette und freundliche Menschen zu treffen. Dies hat sich voll und ganz bewahrheitet, um es vorwegzunehmen.

Der Weg dorthin war allerdings nicht einfach. Frau braucht viel Selbstvertrauen um alleine und auf eigene Faust die Party zu erreichen. Es schadet nichts, das Ganze als "Mutprobe" zu betrachten und die eigene männliche Seite hierfür kurz zu Rate zu ziehen ;) Ich dagegen wählte den Weg für Weicheier und fuhr mit dem Auto hin, was nun wirklich kein Problem darstellt, lediglich für den kurzen Weg von der Haustür zum Parkplatz.

Autofahren "en femme" ist übrigens kein Vergnügen. Der Gurt zerrt an der sorgsam zurechtgerückten Abendkleidung, die Frisur droht an der Kopfstütze plattgedrückt zu werden und Stiefel mit glatter Sohle lassen die Pedale plötzlich wie mit Eis belegt erscheinen. Dazu kommt der ständige Blick in den Rückspiegel: "Seh ich auch gut aus??" Im Zweifelsfall also lieber langsamer fahren und an alle Verkehrsregeln halten :)

Endlich am Ziel angekommen, kann frau beruhigt den Weg antreten. Das stellt kein Problem dar, denn frau spürt schon im vorraus, daß jeder dort auf gleicher Wellenlänge ist, selbst viele andere Gäste wissen längst Bescheid und nehmen erst gar keine Notiz.

Dort habe ich natürlich zuerst die Gastgeberin begrüßt, zudem ich sie eh schon kannte. Sogleich wurde mir mein Sitzplatz zugewiesen ;) und ich lernte auf Anhieb zwei sehr freundliche und interessante Menschen kennen.

Und dann verging die Zeit auch schon wie im Flug, dabei fühlte ich mich vom ersten "Hallo" an völlig ... selbstverständlich. Es ist schwer zu beschreiben, es war jedenfalls kein Adrenalinschock, keine Nervosität, keine Unsicherheit. Es war ein vertrautes und heimisches Gefühl. Leider nur eilten die Uhrzeiger rasend schnell vorwärts und so war kaum Gelegenheit noch möglichst viele andere Gäste kennenzulernen. Aber die nächste Party kommt bestimmt :)

Das war ein sehr schöner Abend, denn es tat unheimlich gut unter Menschen zu sein, die einen so natürlich behandeln wie ich es mir selbst wünschte. Das beruht selbstverständlich auf Gegenseitigkeit und ich hoffe, daß mein Auftreten auch für alle anderen angenehm war (was ich nicht leicht sagen kann, da ich an diesem meinem allerersten Ausgang auch sehr mit mir selbst beschäftigt war).

Fazit: Wer noch zögert alle seine Seiten auszuleben, sollte versuchen auf einem Treffen in der Nähe zu erscheinen, dabei kann eigentlich nichts schiefgehen!

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