Letzten Winter war ich für einige Tage geschäftlich in Wien. Natürlich wollte ich die Gelegenheit nutzen um auch ein bisschen als Isabella durch die Stadt zu schlendern, auch wenn ich nicht wußte ob und wie viel Zeit mir dafür bleiben würde. Eines Abends ergab sich die Gelegenheit um noch schnell auf einen Sprung auf die berühmte Mariahilfer Straße zu gehen. Da die Zeit knapp war beschränkte ich mich darauf meinen Schmuck, insbesondere ein Paar neue große Creolen, anzulegen, während ich sonst mein Businessoutfit mit Hemd und Kravatte anbehielt.
Als ich dann so über die Einkaufsmeile bummelte fiel mir im Schaufenster eines Schuhgeschäfts ein Schild mit XS und XL auf, was mich dazu veranlasste das Geschäft zu betreten. Bald fand ich in der Abteilung für Damenschuhe das erste Paar in Größe 44 was auch mir passen würde. Weitere Schuhe in dieser Größe folgten,was mich quasi vor die Qual der Wahl stellte. Ich entschied mich für ein Paar Pumps zum schnüren mit 7 cm hohen Blockabsätzen, suchte mir einen Gang in dem ich allein war und probierte sie an. Da ich seit mehreren Monaten keine hohen Absätze getragen hatte war es ein ganz besonderes Gefühl. Ich lief einige Runden durch das Geschäft und entschied mich dann zum Kauf der Schuhe. Ich beschloß die Schuhe gleich anzubehalten und stöckelte mit dem leeren Karton und meinen Herrenschuhen in der Hand zur Kasse.
Die Verkäuferin nahm den leeren Karton, war kurz verwundert als ich ihr sagte das ich die Schuhe gleich anbehalten hätte und sagte mir dann das sie die Schuhe erst entsichern müsse, ich sie danach aber gern wieder anziehen kann. Also gab ich ihr die Schuhe und erhielt sie schon ein paar Sekunden später zurück um sie wieder anzuziehen. Die Damen an der anderen Kasse beobachteten inzwischen recht neugierig wie ich als Mann ein Paar Pumps anzog und scheinbar keine Probleme mit den Absätzen hatte, während es für die Verkäuferin nichts ungewöhnliches zu sein schien. Ich zahlte, sie bot mir noch eine Tüte für meine alten Schuhe und ich verlies in meinen neuen Pumps das Geschäft.
Auf dem Gehweg vernahm ich dann wieder das typische klacken der Absätze, was auf dem Teppich im Geschäft nicht zu hören gewesen war. Ich befürchtete komisch angesehen zu werden, wenn ich in Damenschuhen über die Einkaufsstraße lief, aber das war nur recht selten der Fall. Interessanterweise fiel mir auf das vor allem Männer auf meine Schuhe schauten, während mir Frauen öfter ins Gesicht oder auf meine geschmückten Ohren blickten. Ich lief so noch einige Stunden durch das abendliche Wien und habe die Pumps in den kommenden Wochen und Monaten auch zu Hause öfter getragen.
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