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Erfahrungen am Karnevalssonntag |
Morgens aufgestanden, schön angezogen, gestylt, und los gings, mit Frau und Tochter zum Bus gestöckelt (in 10 cm High Heel Stiefeln), und ab nach Gerresheim, zum traditionell ersten Veedelszoch des Sonntages in Düsseldorf. Wie jedes Jahr trafen wir uns da mit einer Freundin und deren Familie. Der Busfahrer schien es kaum wahrzunehmen, daß da eben eine (hübsche?) Frau mit männlicher Stimme zwei Erwachsenentickets verlangt hat. Dafür zeigte ein älterer Herr umso mehr Interesse, wobei wir uns immer noch nicht einig sind, wen er mehr anstarrte: Mich oder meine Frau? Schließlich sind wir dann in Gerresheim angekommen, zu unserem Platz gegangen und haben unsere Bekannten getroffen. Die mußten zuerst mal genau hinschauen, dann kamen Kommentare wie "Hey, siehst ja gut aus!", "Na, jetzt hätte ich dich fast nicht erkannt!" und "Du siehst ja so fast besser aus als als Mann!" Gut, daß die Schminke mein Erröten etwas kaschiert hat. ;-) Wir bemerkten dann ein junges Paar, daß offenbar Rollentausch als Karnevalsverkleidung gewählt hatte: Er in ziemlich gewagtem weiblichen Outfit, und sie in Herrenanzug und mit aufgeklebtem Schnurrbart. Besagtes Paar ging dann eine Weile (und scheinbar einige alkoholische Getränke) später direkt vor uns vorbei, und er sprach meinen neben mir stehenden Bekannten an: "Du, ist das da deine Frau?" - Er deutete auf mich! - Und sie sagte dann direkt zu mir: "Was die können, das können wir schon lange!" - Ob die beiden tatsächlich nicht bemerkt hatten, daß ich keine Frau bin? :o Nach Ende des Zuges setzten wir uns wieder in den Bus - auch diesmal nahm der Busfahrer kaum Notiz von mir - und fuhren heimwärts. Spontan entscheiden wir dann, noch auf den Reisholzer Zug zu gehen, wo einige Bekannte aus dem Kindergarten unserer Tochter sein würden. Und gleich trafen wir ein Mädchen mit deren Eltern. Die Mutter begrüßte meine Frau herzlich, schaute mich kurz an und lachte dann laut auf. Aber nicht aus Spott, nein, sie war richtig begeistert und meinte, zuerst hätte sie gedacht, meine Frau wäre mit ihrer Schwester gekommen! Dann kam noch eine andere Mutter mit ihrem Sohn und ihren Eltern, die wir auch schon kannten. Diese Oma starrte mich eine Weile entgeistert an, dann begrüßte ich sie. Da sagte sie: "Ich dachte mir doch, das Gesicht haste schon mal gesehen, aber ich hätte Sie jetzt nicht erkannt!" Noch mehrmals im Laufe dieses Zuges sagte sie mir, wie gut das denn aussähe. Ihr Mann meinte noch, ich könnte glatt als Tunte durchgehen (meine Frau erklärte mir nachher, daß Tunte kein Schimpfwort wäre - und er sagte das auch mit einem anerkennenden Unterton). Auf dem Weg nach Hause gingen dann noch ein paar Männer hinter uns, die mich anbaggerten! Der eine pfiff mir ein paar mal hinterher, und der andere rief mir nach, daß er sich sofort in mich verliebt hätte, als er mich sah. Ob das nun ernst gemeint war oder nicht, ist mir nicht klar, aber bei dem Alkoholpegel, den die beiden wohl intus gehabt haben mußten, ist es ja auch egal. Als wir dann zu Hause waren, zog ich die Stiefel aus, und stellte fest, daß 8 Stunden auf 10 cm meinen Fußballen doch nicht gerade gut getan hatten. Aber ich zog mich nicht um, den Rest des Tages verbrachte ich als Julia - selbst, als wir uns eine Pizza bestellten, durfte Julia an die Tür gehen und bezahlen - aber auch der Pizzabote reagierte nicht anders als sonst. Alles in allem ein schöner Tag, aber als Outdoor-Premiere zählt es nicht, schließlich war ja Karneval. Die wird wohl demnächst bei einem Stammtisch in der Nähe stattfinden... ;-) |
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