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Mein Werden

Schon in der Volksschulzeit gab es die ersten Anzeichen für mein "Anderssein": Wenn meine Eltern schliefen, drehte ich mir die Lockenwickler der Mutter in die Haare, um für ein paar Stunden schön zu sein. Der Schlaf kam dabei natürlich zu kurz. War ich alleine zu Haus, schlüpfte ich in die Kleider der Mutter und fühlte mich wohl.
Später kam das Ohrlochstechen dazu(Selbstbedienung mit der Sicherheitsnadel). Und natürlich immer wieder Frauenkleider.
Als ich meine Frau kennenlernte, glaubte ich fest, dass sich diese Gelüste von selbst verflüchtigen würden. Dem war aber nicht so. Die Pausen zwischen den einzelnen "Attacken" waren manchmal länger, sehr oft kürzer. Der oft versuchte Kampf dagegen war zwecklos.
Als ich im Alter von bereits 60 Jahren in einer TV-Sendung zum ersten Mal Wörter wie transsexuell udgl. hörte, war mir endlich klar, was mit mir los war.
Damit hörte ich auf, dagegen anzukämpfen, achtete aber weiterhin sehr darauf, dass niemand etwas mitbekam.
Bis mich eines Tages meine Frau auf einer Ihrer seltenen Wanderungen auf meiner Wochenendhütte mit rot lackierten Nägeln überraschte.
Nun gabs natürlich ein Outing, jede Menge Vorwürfe, lange Gespräche, auch mit Ärzten, die aber alle nicht die totale Ablehnung durch meine Frau ändern konnten, bis sie mich bat, die eheliche Wohnung zu verlassen.
Dies tat ich an meinem 66.Geburtstag. Leider verlor ich damit auch meine beiden erwachsenen Söhne, mit denen ich seither auch keinen Kontakt mehr habe, da sie voll auf der Seite der Mutter stehen.
Dieser Verlust schmerzte schon sehr arg, wird aber durch die völlige Freiheit, mit der ich nun mein Leben l e b e n kann, mehr als wettgemacht.
Ausser diesen drei sehr schmerzlichen Verlusten erfuhr ich von allen Seiten volle Akzeptanz. Alle anderen Verwandten, von Bruder und Schwägerin bis zu Cousinen und Cousins usw., sowie meine Sportkameraden(Tischtennis und Stocksport)und andere Bekannte haben meine Veränderung nach teilweise anfänglicher Skepsis nun alle anerkannt.
Besonders meine inzwischen leider verstorbene Mutter konnte sich noch zwei Jahre lang über ihre Tochter freuen, die sie erst im Alter von 90 Jahren bekommen hatte.
Nun habe ich die gaOP (18.06.08) und die Revision, da es beim ersten Mal nicht ganz geklappt hat(24.06.08) hinter mir und warte nur mehr auf die angepassten Papiere.
Am 18.Juli 08 erhielt ich meine neue Geburtsurkunde und damit die amtliche Bestätigung meines Frau-Seins.

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