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Wie bekomme ich einen Busen? Und was ist im Gesicht? Gibt es Nebenwirkungen?
Frau werden setzt als erstes mal die Entscheidung für oder gegen gewisse
Tatsachen voraus. Denn: einmal erreichte Verweiblichung ist irreversiebel! Und
welcher Mann läuft schon gerne mit einem Busen herum? Du hast dich entschieden?
Dieses einmal vorausgesetzt, dann ist das Gefühl, endlich auch äußerlich
Frau zu werden einfach grandios, führt aber zu gewissen Problemen, z.B
beim Sport oder im Schwimmbad, der Sauna.....
Stellen wir weiterhin das Postulat auf, du hast etwas Zeit. Nun, du denkst jetzt
vielleicht: je schneller desto besser, ich weiß. Aber so ein bis drei
Jahre wirst du dir schon nehmen müssen.
Möglichkeit Nr.1 - Hormone
Dabei sollte Dir klar sein , dass das Schlucken gegengeschlechtlicher Sexualhormone
unter Umständen zu völligem Potenzverlust führen kann. Abgeschreckt?
Das wird noch besser. Es besteht eine erhöhte Thrombosegefahr, sicher ein
wichtiger Punkt für die Raucherin.
Bei hoher Dosierung kann es dir passieren, dass du nach einiger Zeit total
entkräftet keine Treppe mehr hochkommst. Vom Sport ganz zu schweigen. Leistungssport
wird eine Weile noch gehen, aber plötzlich brichtst du ein. Dies kann eine
ganze Weile dauern und kommt völlig überraschend.
Was, das ist dir egal? Mir aber nicht. Frausein ist nicht unbedingt bewegungsloses
Mäuschen. Also, nicht überdosieren! Du musst nicht unbedingt sofort
alles männliche in dir abtöten um Frau zu sein. Denn auch wir haben
männliche Anteile. Lass also der Pracht Zeit sich zu entwickeln. Bei Bio-Frauen
dauert allein das Brustwachstum 5-8 Jahre.Wenn außerdem die Form deines
Busens schön sein soll und du nicht unbedingt mit Silikon (Möglichkeit
Nr.2) nachhelfen willst, dann geht das Ganze nicht in drei Monaten. Und daran
ändert auch eine hohe Dosierung nichts.
Der Körper muß erst die Rezeptoren für das Ostrogen bilden.
Dies bedeutet, das sich Anfangs fast überhaupt nichts tut. Sind die Rezeptoren
aber einmal gebildet -so nach ein bis zwei Jahren- geht es recht schnell voran.
Du siehst die Veränderung dann auch deutlich im Gesicht.
Positiver Nebeneffekt der Hormoneinnahme ist eine stark verminderte Neigung
zur Prostatavergrösserung. Weiterhin wachsen die Haare auf dem Kopf viel
besser als vorher, während sich der Bartwuchs etwas verlangsamt. Auch bei
der Stimme kannst du nach längerer Einnahmezeit eine leichte Erhöhung
feststellen, aber wirlich nur eine leichte!
Zu den Medikamenten:
Gute Erfahrungen habe ich persönlich mit Progynova gemacht. Ein Präparat,
das Frauen im Klimakterium nehmen. Dabei kommt noch etwas wichtiges hinzu: es
wirkt leicht antidepressiv. Es ist als Tablette oder Tropfen erhältlich.
Kombiniert mit einem Gestagen als 2-Phasen Präparat ist es auch als Cycloprogynova
erhältlich. Das Gestagen beschleunigt das Brustwachstum erheblich, hat
aber auf Psyche und Sexualempfinden eine eher dämpfende Wirkung.
Diane 35 ist das Standartpräparat für uns Mädels. Ich persönlich mag es nicht so gerne, da es wegen seines Anteils an Cyproteronacetat (ein Gestagen) eher schlapp macht. Manche schwören allerdings darauf und kombinieren es manchmal noch mit Androcur. Dieses Medikament ist als reines Cyproteronacetat in 10 oder 50mg Tabletten erhältlich und führt rasch zu einer deutlichen Verweiblichung, auch im Gesicht. Aber Vorsicht wegen der Leber!
Oestofeminal besteht aus einer Mischung von verschiedenen Hormonen. Dieses Präparat ist relativ niedrig dosiert und hat kaum Nebenwirkungen. Wenn schon Tabletten, dann sind diese sicher geeignet.
Estraderm Pflaster sind kreisrunde Pads zum aufkleben. Diese werden in verschiedenen Dosierungen angeboten und sind sehr gut verträglich. Die Leber wird wegen wegfalls der ersten Leberpassage geschont.
Nachteil: Man verliert sie beim Sport oder auch in der Badewanne.
Noch besser ist daher:
Sisare Gel oder Gyn-Polar. Hierbei handelt es sich um kleine Päckchen
mit je einem Gramm Gel. In jedem Gramm sind 1mg Estradiol-Hemihydrat
gelöst. Frau trägt das Gel einmal täglich auf Oberschenkel oder
Bauch
auf und läßt es 10 Minuten einziehen. Das wars. An sonsten hat dieses
Präparat alle Vorteile wie ein Hormonpflaster.
Trisequens ist ein Dreiphasenprärarat. Die ersten 10 Tabletten enthalten 2mg Estradiol-Hemihydrat. Die zweiten 12 Tabletten ebenfalls 2mg Estradiol-Hemihydrat, sowie 1mg Norethisteronacetat (ein Gestagen). Die letzten 6 Tabletten enthalten dann wieder nur Estradiol-Hemihydrat und zwar 1mg.Bei der Einnahme kam es bei mir und auch bei einer Bekannten zu starken Stimmungsschwankungen. Wir sind daher nach kurzer Zeit auf Estrifam 1mg umgestiegen. Dieses enthält nur Estradiol-Hemihydrat und ist besser verträglich.
Progynon C Tabletten sind eher niedrig dosiert und enthlten kein Antiandrogen. Sie sind gut verträglich. Allerdings haben nach mehrwöchiger Einnahme die Ärzte bei mir sehr hohe Leberwerte festgestellt, so das ich das Präparat wechseln mußte.
Progynon 100Depot wurde lange Jahre als optimal zur Abgabe an Transsexuelle
angesehen. Hierbei wird 17b-Estradiol in öliger Lösung als Depot in
den Po gespritzt. Vorteil: keine tägliche Einnahme, frau konnte die Sache
einfach vergessen. Nachteil: durch die Anreicherung von Östrogen im Blut
kann es bei nicht ausreichender Kontrolle zur Überdosierung kommen. Ich
persöhnlich habe mit diesem Präparat zwiespältige Erfahrungen,
da es einerseits stark Verweiblicht (gut!), andererseits ist es bei mir
leider zur Überdosierung gekommen und ich hatte wochenlang Übelkeit,
Schwindel und ein Ohrgeräusch.Progynon 100Depot ist im Handel nur noch
schwer erhältlich, da die
Fa. Schering die Produktion eingestellt hat. Die eine oder andere
internationale Apotheke hat aber noch Vorräte.
Zur Beschaffung:
Die Möglichkeit einfach nach Frankreich in die Apotheke zu fahren und dort
rezeptfrei einzukaufen lehne ich persönlich ab. Noch schlimmer ist die
Bestellung im Internet. Teilweise werden dort Dinge zweifelhafter Zusammensetzung
und Herkunft angeboten, vor denen ich nur warnen kann. Dazu ist das Ganze auch
noch illegal.Also, entscheide dich zuerst und geh dann zum Arzt. Am besten vor
der ersten Einnahme. Hol dir ein ordentliches Rezept! Denn: Transsexualität
wird von den Krankenkassen offiziell anerkannt und wird somit auf Rezept behandelt
- medikamentös mit Hormonen.
Resultate siehst und spürst du bereits nach drei bis vier Wochen. Es stellt
sich ein Spannungsgefühl in deinem Busen ein. Jetzt wächst er ...
wahrscheinlich eines der schönsten Gefühle, die ich je gehabt
habe.
Quelle: www.trans-germany.info / www.cabelle.de |