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Operative Therapie bei intersexuellem, weiblichen Genitale oder Transsexualismus |
Ausschnitt aus einem Artikel der Zeitschrift Der Gynäkologe
(Jahrgang 28, Seiten 40-47) aus dem Jahr 1995.
Autor: W. Eicher
[...] Die Transformationsoperation Die Technik der Neovagina durch Invagination der invertierten Penishaut (siehe Abb. 8 und 9) sollte heute die Standardoperation darstellen. Die Ziele der Operation sind:
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Schließlich entfernen wir an der Glans penis einen kürbiskerngroßen Haut- und Schwellkörpergewebsteil, den wir frei einen Zentimeter oberhalb der Urethra auf eine entsprechend desepithelisierte Stelle transplantieren. Der Gewebebezirk wird durch eine Raffnaht erhoben, so daß eine Pseudeklitoris entsteht. Eine Sensibilität bei den von uns nach dieser Methode Operierten wird in über 50% der Fälle angegeben und ist bei der freien Retransplantation der Glans-penis-Spitze erstaunlich, aber erklärbar, da das Schwellkörpergewebe anwächst und Funktion erhält und sich im darunterliegenden Gewebe Druckrezeptoren befinden. Durch beidseitiges zipfelförmiges Herunterziehen von Skrotalhaut werden kleine und große Labien geformt. Die Nähte der Haut erfolgen mit nichtresorbierbaren Prolenefäden, die Fixierung der invertierten Penishaut im Spatium praeperitoneale mit Vicryl, das Ausnähen der Urethra mit 4mal 0 Catgutnähten. Die Tamponade der Neovagina erfolgt mit einem polyvidonsalbegetränkten Gazestreifen, der in 3 tägigem Abstand postoperativ bis zum 10. Tag regelmäßig gewechselt und dann durch eine Silikongummiprothese ersetzt wird. Wir verwenden primär keine festen Prothesen, da es hierdurch zu Drucknekrosen der implantierten Haut kommen kann. Der Dauerkatheter wird zwischen dem 6. und 8. Tag entfernt. In den Fällen, in denen durch Hormonbehandlung keine ausreichende Gynäkomastie entsteht, wird die Augmentationsplastik von uns mit auffüllbaren Siltexprothesen vom Achselschnitt oder von der Submammarfalte aus durchgeführt. In der Regel werden dabei ausgezeichnete plastische Ergebnisse erzielt. Das Risiko der Kapselfibrose ist relativ niedrig, aber vorhanden. Eine sorgfältige postoperative Nachsorge muß durch den Operateur erfolgen. Das postoperative Ergebnis wird in seiner Abheilung verfolgt. Die Einheilung des Penishautimplantates ist in 50% Fälle nur partiell und damit in der Hälfte der Fälle nicht primär. Es stellt sich jedoch allgemein eine schnelle Epithelisierung ein, da nur Teilnekrosen vorhanden sind. Wichtig ist eine ausreichende Bougierung. Die Entlassung aus stationärer Behandlung erfolgt in der Regel am 14. Tag. Die Schrumpfungstendenz des Vaginoids ist gering. Voraussetzung dafür ist aber ein regelmäßiges Bougieren bis zur Aufnahme regelmäßiger Kohabitationen. Hierzu hat sich neben der mitgegebenen Standardprothese ein Vibrator bewährt. Die mancherorts noch praktizierte Auskleidung der Neovagina mit Penoskrotallappen sollte verlassen werden, da in diesen Fällen die Hinterwand der Neovagina behaart ist, immer trocken bleibt und nicht den Aspekt und die Funktion einer Vaginalhaut übernimmt. Die Darmscheide sollte nicht primär, sondern nur als Methode der Korrektur bei fehlgeschlagener Transformation Verwendung finden, da die Betroffenen dauerhaft über vermehrten, geruchsbelästigenden Fluor und über Blutungen aus dem Bereich der Darmschleimhaut bei Kohabitationen klagen. [...] |