"Schwabenschwuchtel"
17.02.2002 - 07:05 , A D E L S   
Eine Wanderausstellung, die sich unter dem Titel "Tatort Stadion" kritisch mit rassistischen oder sonst diskriminierenden Zurufen in deutschen Fußballstadien auseinandersetzt, ist derzeit in Bochum zu sehen. Auf Tafeln sind da Aussprüche wie "Holland- und Dortmund-Fans sind schwul" zu lesen oder "dunkelhäutige Spieler gehören zurück in den Busch" oder "Schwabenschwuchtel", wie der Nationalstürmer Jürgen Klinsmann von gegnerischen "Fans" während seiner Fußballkarriere bezeichnet wurde.

Die vom Bündnis aktiver Fussballfans (BAFF) in Zusammenarbeit mit der EU und Football Against Racism in Europe (FARE) organisiserte Ausstellung "Tatort Stadion" gibt einen Überblick über rassistische und diskriminierende Vorfälle, Übergriffe und Entwicklungen in Stadien seit den 80er Jahren. Während der Schwerpunkt auf Deutschlands Fan- und Fußballszene liegt, werden auch Bezüge zur weiteren europäischen Fußball-Landschaft hergestellt. Außerdem wird etwas Licht in Verbindungen von Hooliganszenen und rechten Fangruppierungen zu neonazistischen Ideologien und politischen Gruppierungen gebracht. Fragwürdige Positionen von Vereinen, Verbänden und Spielern werden ebenso dokumentiert. Letzteres führte nun dazu, dass der DFB und einige Profivereine und Städte ihre in Aussicht gestellte Unterstützung zurück gezogen haben, denn in der Ausstellung sind auch umstrittene Aussagen des DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder dokumentiert. R.O./jz

Linktipps: www.tatort-stadion.de
www.aktive-fans.de
www.farenet.org
Über die Ausstellung in Bochum berichtet Express Online
35 Zugriffe Aus dem Pressespiegel von Rainbow Online