Lunacek: Füreinander sorgen kann nicht gegen Wertebasis der ÖVP gehen
17.04.2007 - 08:45, Rainbow online
"Zusammenleben und füreinander sorgen ist doch etwas, was nicht gegen die Wertebasis der ÖVP gehen kann", reagiert Ulrike Lunacek, offen lesbische Nationalratsabgeordnete der Grünen, auf die Aussagen des Zweiten Nationalratspräsidenten Michael Spindelegger im Parlamentsmagazin ?Hohes Haus?, wo er meinte, es wäre nicht sinnvoll, die ganze Wertebasis in Frage zu stellen. "Es ist unverständlich, wieso Menschen, die miteinander leben und füreinander sorgen und vielleicht auch Kinder miteinander großziehen wollen Rechte verweigert werden, nur weil sie Personen gleichen Geschlechts sind", kritisiert Lunacek.

Erfreut zeigt sie sich, dass zumindest Wissenschaftsminister Johannes Hahn sich klar für eine eingetragene Partnerschaft ausspricht. Spindeleggers Aussage zeige jedoch, dass manche in der ÖVP gesellschaftliche Realitäten nicht akzeptieren wollen. Die ÖVP wolle sich ein liberales Mäntelchen umhängen, sei aber nicht bereit, in der Realität etwas dafür zu tun. Dass Spindelegger Diskriminierungen im Mietrecht vermeiden wolle, sei "zu begrüßen, aber in diesem Punkt ist ihm der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zuvor gekommen. Dieser hat bereits geurteilt, dass auch gleichgeschlechtliche Paare ein Eintrittsrecht in den Mietvertrag nach dem Tod des Partners haben", so Lunacek.

"Die Befürchtung der ÖVP, wie im "profil" von Vizekanlzer Wilhelm Molterer geäußert, dass eine eingetragene Partnerschaft die Ehe aufweicht, geht ins Leere. Die Tatsache, dass 50 Prozent der Ehen geschieden werden hat nichts mit gleichgeschlechtlichen Paaren zu tun", so Lunacek.
R.O Linktipp: www.gruene.at
45 Zugriffe Redaktion Transgender.at