Winer Landesparteitag beschließt Anträge zur Gleichstellung
24.04.2007 - 09:13, SK - SoHo
SPÖ-Wien bekennt sich zur Beseitigung von Diskriminierungen von
Lesben, Schwulen Bisexuellen und Transgenderpersonen

Wien (SK) - Am Samstag, dem 21. April 2007 hat der Landesparteitag
der SPÖ-Wien sechs Anträge zur Gleichstellung von
gleichgeschlechtlich liebenden Menschen und von Transgenderpersonen
beschlossen. Die Delegierten forderten unter anderem eine Anerkennung
gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften vor dem Gesetz, sowie die
Öffnung der Ehe durch eine Neuformulierung der 150 Jahre alten
Bestimmung im Paragraph 44 Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch, der
die Ehe immer noch, unter Verkennung der geänderten Lebensumstände
von Menschen, auf Personen verschiedenen Geschlechtes einschränkt.
Weiters fordern die Parteitagsdelegierten die Novellierung der
Personenstandsverordnung, um die, in Folge der Aufhebung des
sogenannten Transsexuellen-Erlasses durch den Verfassungsgerichtshof
im Juni 2006, durch Personenstandsänderung gleichgeschlechtlich
gewordenen Ehen ordnungsgemäß, durch Ausstellung entsprechender
Heiratsurkunden, beurkunden zu können. ****

Der Parteitag beauftragte auch den Gemeinderatsklub der SPÖ, ein
Konzept für ein betreutes Wohnen für jugendliche Opfer von
Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und von
Transsexualität zu entwickeln und umzusetzen. Weiters wurde der
Gemeinderatsklub beauftragt für die Verbesserung der Lebenssituation
älterer und pflegebedürftiger Lesben, Schwuler und
Transgenderpersonen zu sorgen, sowie sich für die Gründung einer
Forschungsstelle/Stiftung für Sexualwissenschaft, Geschichte der
Sexualwissenschaft und Sexualreform einzusetzen.

Günter Tolar, Landes- und Bundesvorsitzender der SoHo zeigte sich
erfreut über die Offenheit der SPÖ für die berechtigten Anliegen von
Menschen, die von den bürgerlichen Parteien, allen voran der ÖVP,
immer noch diskriminiert und als Menschen 2. Klasse behandelt werden.
"Der Wiener SPÖ-Landesparteitag hat ganz klar gezeigt, dass die SPÖ
nach wie vor zu ihren Wahlversprechen gegenüber diesen Menschen
steht, und dass es lediglich am Koalitionspartner ÖVP liegt, sich
hier endlich in Richtung Modernität und mehr Offenheit zu bewegen",
erklärte Tolar. "Nur durch die starre Haltung der Schüssel-ÖVP war es
nicht möglich die berechtigten Anliegen von Schwulen, Lesben und
Transgenderpersonen in der Bundesregierung umzusetzen", sagte Tolar,
und hofft gleichzeitig auf frischen Wind in dieser Angelegenheit
unter dem neuen ÖVP-Vorsitzenden Molterer.

Die Transgenderbeauftragte Bezirksrätin Angelika Frasl freut sich
besonders, dass die Delegierten den SPÖ-Gemeinderatsklub beauftragten
für eine ausreichende personelle und räumliche Ausstattung des in
Entstehung befindlichen Beratung- und Betreuungszentrums für Lesben,
Schwule, Bisexuelle und Transgenderpersonen zu sorgen.

Sowohl Günter Tolar, als auch Angelika Frasl sind überzeugt, dass
sich in den nächsten Monaten hier etwas bewegen wird, da ja die Stadt
Wien schon bisher sehr viele Vorleistungen für die Gleichstellung von
gesellschaftlich benachteiligten Personen erbracht hat, und dadurch
zur Vorreiterin und zum Vorbild für ganz Österreich geworden ist.
(Schluss) gd/mp

Rückfragehinweis:
SPÖ-Bundesorganisation, Pressedienst, Tel.: 01/53427-275,
Löwelstraße 18, 1014 Wien, www.spoe.at/online/page.php?P=100493
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