Homosexuelle in Lebensgefahr! Im Iran 87 Gays brutal verhaftet.
20.05.2007 - 13:48, Rainbow Online
Einem Bericht der in Toronto ansässigen „Iranian Queer Organization“ (IRQO) wurden bei einer privaten Schwulen-Party im Iran 87 Homosexuelle von der Polizei verhaftet. Die IRQO beruft sich hierbei auf die Informationen von Mittelsmännern aus Shiraz und Isfahan.

Laut der IRQO habe die Polizei das Haus eines schwulen Mannes, der nur als Farhad identifiziert wurde, umstellt, der dort seinen Geburtstag mit Freunden feierte. Anschließend sei die Polizei mit brutaler Gewalt gegen den Mann und andere Gäste als auch gegen seine Eltern vorgegangen. All das soll sich am 10. Mai zugetragen haben. Alle Gäste seien verhaftet worden. Nach einem ersten Bericht habe es sich dabei um 80 Menschen gehandelt. Die IRQO geht heute allerdings von 87 aus. Ein Zeuge, der auch auf die Party eingeladen war, aber erst ziemlich spät kam, so dass er die Polizei in der Strasse stehen sah und gar nicht erst in das Haus ging, hatte der IRQO von den Geschehnissen berichtet. Die IRQO hält die vollen Namen homosexueller Iraner geheim, um sie keiner Gefahr auszusetzen. Wie der Mann weiter berichtete, seien alle seine Freunde an diesem Abend verhaftet worden. Mehrere Polizisten hätten außerdem auf Gäste mit Gummiknüppeln eingeschlagen. Einige der Gäste seien aus Angst vor den Schlägen aus dem Fenster des zweiten Stockwerkes gesprungen, wobei sie sich schwer verletzt hätten. Alle Mobiltelefone seien seit der Verhaftung nicht mehr erreichbar. Wie es den Verhafteten derzeit geht, wisse er nicht.

Ein anderer Zeuge hatte der IRQO am Telefon erzählt, dass die meisten der Gäste aus Shiraz, Tehran, Shahin Shahr und Isfahan angereist waren, um an Farhads Geburtstag teilzunehmen. Als sie von den Polizisten aus dem Haus geschleppt wurden, wären ihre Kleider zerrissen und Gesicht und Körper blutverschmiert gewesen. „Man hat sie übel zugerichtet.“ Die IRQO habe am Sonntag erfahren, dass die Verhafteten im Gefängnis gefoltert worden sind und dass sie sich in Lebensgefahr befinden. Unter dem islamischen Gesetz, der Sharia, können homosexuelle Handlungen mit dem Tod bestraft werden. Internationale Menschenrechtsorganisationen gehen davon aus, dass mehr als 4.000 Homosexuelle seit 1979 im Iran exekutiert worden sind.
32 Zugriffe Redaktion Transgender.at