Lateinamerika: Weltspitze in Sachen Homophobie – Morde und Diskriminierung
24.05.2007 - 07:23, Rainbow online
Die lateinamerikanisch-karibische Region ist nach einer Untersuchung der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) der Weltführer bei Verbrechen gegen Angehörige von sexuellen Minderheiten. Millionen Schwule, Leben, Trans- und Bisexuelle leiden nicht nur unter massiver Diskriminierung, sondern auch unter gewalttätigen Übergriffen.

Nach PAHO-Angaben sind zwischen 1980 und 2005 allein in Brasilien 2.511 Mordopfer zu beklagen, in Mexiko in den letzten neun Jahren 1.000 und in Argentinien 50 in den Jahren 1989 bis 2004. Sie alle starben, weil sie nicht heterosexuell orientiert leben. Sorgen macht sich die PAHO unter anderen, weil die Diskriminierung der sexuellen Minderheiten den Kampf gegen die Immunschwäche Aids und eine angemessene medikamentöse Versorgung der Infizierten erschwert. Derzeit leben in Lateinamerika und der Karibik um die zwei Millionen Menschen mit dem HI-Virus, und die Gruppe der Homo-, Bi- und Transsexuellen gehört zu denen mit besonders hohem Infektionsrisiko.

Mittlerweile haben einige Regierungen reagiert. Laut PAHO gaben Argentinien, Brasilien, Kolumbien und Mexiko zwischen 2002 und 2005 insgesamt 4,2 Millionen US-Dollar für Medienkampagnen gegen die Diskriminierung sexueller Minderheiten aus. Sie zeigten nicht-heterosexuelle Paare in alltäglichen Situationen.

In Argentinien liefen die Aktionen zwischen August und November 2004 und von März bis Mai 2005. Sie standen unter dem Motto: „Es gibt mehr Dinge, die HIV/Aids nicht übertragen, als Dinge, die es tun.“ In Brasilien waren die Medien zwischen Juni und Juli 2002 gefordert: „Unterschiede zu respektieren, ist genauso wichtig, wie Kondome zu benutzen“, hieß dort die Botschaft. In Kolumbien lautete die Frage der Aktionen in den Jahren 2004 und 2005: „Auf welcher Seite stehst Du?“, und in Mexiko war einer der Slogans der Kampagne in den Monaten April bis Dezember 2005: „Homosexualität ist keine Krankheit, Homophobie ist eine.“
32 Zugriffe Redaktion Transgender.at