Blutspende-Diskriminierung: „Homosexuelles Blut nicht schlechter als heterosexuelles“
15.06.2007 - 13:11, Rainbow online
Das Rechtskomitee LAMBDA (RKL), Österreichs Bürgerrechts-Organisation für homo- und bisexuelle sowie transidente Frauen und Männer, dankt Gesundheitsministerin Kdolsky dafür, dass sie die RKL-Initiative zur Beendigung der Diskriminierung homosexueller Männer bei Blutspenden bereitwillig aufgegriffen und sich bereits zum heutigen Blutspendetag für die Beendigung dieser Diskriminierung eingesetzt hat.

Ende April hat das RKL gegenüber der Ministerin sein Anliegen präsentiert, die Blutspendediskriminierung zu beseitigen. Nur sieben Wochen später fand bereits im Ministerium eine fachliche Besprechung mit RKL-Präsidenten Dr. Helmut Graupner statt, in der zugesagt wurde, die Beendigung der Diskriminierung anzugehen. Am heutigen Blutspendetag hat sich Ministerin Kdolsky dann öffentlich gegen den pauschalen Ausschluss homosexuell aktiver Männer vom Blutspenden ausgesprochen und angekündigt, dies bereits kommende Woche in der Blutkommission zu thematisieren.

Obwohl die Blutspendeverordnung klar und deutlich festlegt, dass potentielle BlutspenderInnen auf Risikoverhalten zu befragen sind, schließen manche Organisationen, allen voran das Rote Kreuz, Menschen nicht auf Grund von risikoreichem Verhalten aus sondern weil sie – irgendwann in ihrem Leben – einmal einen homosexuellen Kontakt hatten.

Ausschluss für wechselseitiges Onanieren in der Jugend

Heterosexuelle werden nur dann ausgeschlossen, wenn sie ungeschützt verkehren; und auch in diesem Fall sogar nur, wenn sie das mit wechselnden Partnern tun. Hat ein Mann hingegen in seinem Leben irgendwann einmal (und sei es 20, 30 oder 40 Jahre her) einen homosexuellen Kontakt (gleich welcher Art dieser Kontakt war, und gleich ob geschützt oder ungeschützt), so wird er für sein Leben lang als suspekt behandelt und ausgeschlossen.

Insbesondere das Rote Kreuz zeigte sich in der Vergangenheit kritikresistent und hielt hartnäckig an seiner vorurteilsbehafteten Diskriminierung fest, die viele hilfs- und spendewillige homo- und bisexuelle Männer zutiefst kränkt und verletzt.

„Wir freuen uns sehr, dass die Ministerin unsere Initiative so bereitwillig aufgegriffen hat“, sagt der Wiener Rechtsanwalt und Präsident des RKL, Dr. Helmut Graupner, „homosexuelles Blut ist nicht schlechter als heterosexuelles Blut“.

R.O Linktipp: www.RKLambda.at
51 Zugriffe Redaktion Transgender.at