Familienministerin Kdolsky: Ein Recht für alle!
20.09.2007 - 07:19, Rechtskomitee LAMBDA
„Einig gegen Sonderregeln“


Familienministerin Dr. Andrea Kdolsky zeigte im Gespräch mit einer Delegation des Rechtskomitees LAMBDA (RKL) Verständnis für die Forderung nach völliger rechtlicher Gleichstellung homosexueller Partnerschaften. Kdolsky wandte sich gegen Sonderregeln und plädierte für gleiche Rechte und Pflichten. Das Ziel sei die Öffnung der Zivilehe.


Die von der Ministerin am 13. September zu einem ausführlichen persönlichen Gespräch empfangenen VertreterInnen des RKL unterstrichen die Forderung nach der Aufhebung des Eheverbotes und betonten, dass gleichgeschlechtliche Paare Zugang zu allen Rechten und Pflichten der Ehe haben müssen.


Ministerin Kdolsky zeigte vollstes Verständnis für die Forderung nach völliger rechtlicher Gleichstellung und zeigte sich sehr angetan von der Empfehlung des zuständigen ÖVP-Perspektivengruppenarbeitskreises, die Zivilehe auch für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen.


Sie machte klar, dass es keine Sonderregelungen gebe werde, nicht zum Vorteil heterosexueller, aber auch nicht zum Vorteil homosexueller Paare. Ein Recht für alle sei das Ziel und das bedeute am Ende auch die Öffnung der Zivilehe. Die Notarslösung habe sie anfangs deshalb ins Spiel gebracht, um nicht zu überfordern. Es sei klar, das dies keine ideale Lösung wäre.


„Wir sind von der Aufgeschlossenheit der Frau Bundesministerin und ihrer Empathie für unsere Anliegen äusserst angetan und besonders darüber erfreut, dass auch sie das Ziel in der völligen Gleichbehandlung sieht“, sagt der Wiener Rechtsanwalt und Präsident des RKL, Dr. Helmut Graupner, „Wir sind uns mit ihr darin völlig einig, das wir nicht Sonderregeln und Sonderinstitute brauchen sondern ein Recht für alle.“


Das 1991 gegründete Rechtskomitee LAMBDA (RKL) arbeitet überparteilich und überkonfessionell für die umfassende Verwirklichung der Menschen- und Bürgerrechte gleichgeschlechtlich l(i)ebender Frauen und Männer. In seinem Kuratorium vereinigt es so prominente Mitglieder wie Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer, NRPräs. Mag. Barbara Prammer, die vormalige Justizministerin Mag. Karin Gastinger, Präs. NRAbg.a.D. Peter Schieder, NRAbg. Mag. Terezija Stoisits, den Generaldirektor für öffentliche Sicherheit Dr. Erik Buxbaum, die Präsidentin der Vereinigung der österreichischen Richterinnen und Richter Dr. Barbara Helige, die Vizepräsidentin der Rechtsanwaltskammer Wien Dr. Elisabeth Rech, den Vorstandsvorsitzenden der D.A.S.-Rechtsschutzversicherung Dr. Franz Kronsteiner, den Präsidenten des Weissen Rings Dr. Udo Jesionek, den Generalsekretär von Amnesty International Österreich Mag. Heinz Patzelt und die bekannten Menschenrechtsexperten Dr. Lilian Hofmeister und Univ.-Prof. Dr. Manfred Nowak, die Verfassungsexperten Univ.-Prof. Dr. Christian Brünner, Univ-Prof. Dr. Bernd-Christian Funk, Univ.-Prof. Dr. Heinz Mayer und Univ.-Prof. Dr. Ewald Wiederin, den renommierten Kinder- und Jugendpsychiater Univ.-Prof. Dr. Max Friedrich und die Kinder- und JugendanwältInnen von Wien DSA Monika Pinterits und Dr. Anton Schmid, die Sexualwissenschafter Univ.-Prof. Dr. Josef Christian Aigner, Prof. Dr. Rotraud Perner und Mag. Johannes Wahala, den Theologen Univ.-Prof. Dr. Kurt Lüthi, Life-Ball-Organisator Gery Keszler, Entertainer Günter Tolar u.v.a.m. Das 15jährige Bestehen des Rechtskomitees LAMBDA (RKL) wurde am 2. Oktober 2006 mit einem historischen Festakt im Nationalratssitzungssaal des Parlaments in Wien gefeiert. Dieser weltweit ersten Ehrung einer homosexuellen Bürgerrechtsorganisation in einem nationalen Parlament wohnten unter den über 500 TeilnehmerInnen auch höchste RepräsentantInnen aus Justiz, Verwaltung und Politik bei.


Rückfragehinweis: 0676/3094737; 01/8766112, office@RKLambda.at, www.RKLambda.at


19.09.2007
44 Zugriffe Redaktion Transgender.at