Berger fordert Zeremonie - Homosexuellen-Vertreter üben Kritik
19.12.2007 - 13:48, Rainbow Online
(rainbow.at) Scheinbar wendet sich das Blatt, denn Justizministerin Maria Berger beharrt jetzt auch darauf, dass es auch für homosexuelle Partnerschaften bei den Standesämtern eine Zeremonie geben soll. Damit stellt sie sich klar gegen die Linie von ÖVP-Justizsprecher Heribert Donnerbauer, der nur eine simple Registrierung ohne Zeremonie forderte.

Wie der „Standard“ berichtet, sollen Mitte Jänner 2008 die Vorbereitungen für das Familienrechtspaket abgeschlossen sein. Dieses soll neben den Lebenspartnerschaften für Homosexuelle u.a. auch Regelungen für Patchwork-Familien und einen besseren Schutz vor häuslicher Gewalt bringen.

In einer Pressekonferenz gestern Montag sagte Berger, dass bei der Eintragung homosexueller Partnerschaften beim Standesamt durch einen "förmlichen Akt" klar werden sollte, dass wechselseitige Rechte und Pflichten eingegangen werden. Und das will die Justizministerin nicht wie die Anmeldung für ein Auto sehen und sie hofft gleichzeitig, „dass die ÖVP letztlich mitkann“.

Helmut Graupner, Vorsitzender des Rechtskomitees Lambda, sieht die Arbeit der Arbeitsgruppe zum Thema Lebenspartnerschaften für Homosexuelle mit kommenden Jänner als sicher nicht beendet. Auch andere Homosexuellen-Vertreter in der Arbeitsgruppe fordern, dass nicht nur die zivilrechtliche Regelung, sondern gleichzeitig auch die nötigen sozial-, steuer- und fremdenrechtlichen Änderungen – also Hinterbliebenenpension, Familienzusammenführung etc. - erfolgen.

Graupner kritisiert gegenüber der APA, dass „derzeit alles außerhalb dem rein zivilrechtlichen Teil, der nur die Beziehung der Partner untereinander regelt, fehlt“. (cbox)
32 Zugriffe Redaktion Transgender.at