Tolar: Wer schützt uns vor der Justiz?
17.01.2008 - 11:59, SK-SPÖ Pressedienst
Utl.: "Berufsschwuchtel" als öffentlich zumutbare Bezeichnung
klassifiziert

Wien (SK) - Ein "Journalist" bezeichnete in einem Artikel in "Zur
Zeit" den LifeBall-Organisator Gery Keszler als "Berufsschwuchtel".
Keszler klagte und wurde abgewiesen. Eine Richterin namens Zeilinger
befand, dass die Bezeichnung "Berufsschwuchtel" einer öffentlichen
Person zumutbar sei.

Günter Tolar (Bundesvorsitzender der SoHo - Sozialdemokratie und
Homosexualität) dazu: "Ich wollte das zuerst gar nicht kommentieren,
denn verbale Entgleisungen gehören in Österreich zum Alltag. Dass
aber eine solche eindeutig diskriminierende Entgleisung auch noch
richterlich gutgeheißen wird, zeigt, in welch verlottertem Zustand
unsere Kommunikationskultur ist."

Tolar weiter: "Nur als fiktives Beispiel: Wenn ich die Frau Zeilinger
in Folge eine 'Homophobe Winkeljuristin' nennen würde, was ich auf
keinen Fall machen werde, hätte ich vermutlich eine Klage am Hals,
der auch stattgegeben würde. Das alles zeigt nur wieder einmal, dass
man in diesem Land auf uns Lesben und Schwule ungestraft
herumtrampeln darf - und niemand greift ein."

Tolar abschließend: "Offensichtlich bestimmen bei uns
ProvinzpolitikerInnen und BezirksrichterInnen, welcher Ton zu
herrschen hat." (Schluss) up/mm

Rückfragehinweis:
SPÖ-Bundesorganisation, Pressedienst, Tel.: 01/53427-275,
Löwelstraße 18, 1014 Wien, www.spoe.at/online/page.php?P=100493
30 Zugriffe Redaktion Transgender.at