Kein Konzert in Wien: Einreiseverbot für Bounty Killer
11.04.2008 - 07:55, Rainbow Online - Grüne
(rainbow.at) Rodney Price, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Bounty Killer, wird heute abend nicht in Wien auftreten können, denn er darf nicht nach Österreich einreisen, wie die Grünen Andersrum in einer Presseaussendung mitteilen. Bounty Killer ruft in seinen schwulenfeindlichen Songs, so genannter Battyman-Tunes, zum Verbrennen von Lesben und Schwulen auf.

In Deutschland wurden zahlreiche Proteste bei seinen geplanten Gigs laut. Diese Proteste kamen vor allem seitens des Deutschen Lesben- und Schwulenverbandes und des Grünen Bundestags-Abgeordneten Volker Beck. Daraufhin wurden die Konzerte in Berlin, Köln und Essen abgesagt, das deutsche Innenministerium erwirkte ein nachträgliches Einreiseverbot.

Die Europa-Tour führte Bounty Killer mittlerweile in die Schweiz. Seine Weiterreise nach Wien ist nun nicht mehr möglich, da es ein aufrechtes Einreiseverbot für den Schengen-Raum gibt, so berichten die Veranstalter im Internet.

Die Grünen Andersrum hatten zuvor die Veranstalter zur Absage aufgerufen und überprüfen lassen, ob das heutige Konzert mit dem Wiener Jugendschutzgesetz vereinbar ist. Außerdem wurde bei der Wiener Polizei eine Protest-Kundgebung angekündigt, die nun zurückgezogen wird. Marco Schreuder, Landtagsabgeordneter und Sprecher der Grünen Andersrum: »Die Absage des Konzerts erleichtert mich, ist aber vorerst noch keine Hilfe im Kampf gegen die verheerende Diskriminierung und Morde an Lesben und Schwulen in Jamaika. Es ist aber immerhin ein Zeichen der Solidarität.«

»Wir hoffen, dass wir demnächst gemeinsam mit der HOSI Wien eine Diskussionsrunde mit der Reggae- und Dancehall-Community einerseits, der Lesben- und Schwulencommunity andererseits veranstalten können. Offensichtlich ist ein Dialogprozess notwendig«, so Schreuder abschließend. (pas)
25 Zugriffe Redaktion Transgender.at