Grüne enttäuscht über Njet der ÖVP zu Standesamt und Stiefkindadoption
23.11.2009 - 15:05, Rainbow Online
Lunacek: Lange überfälliger erster Schritt in Richtung Gleichstellung von Lesben und Schwulen. Grüne enttäuscht über Njet der ÖVP zu Standesamt und Stiefkindadoption.

"Wenn tatsächlich das Aufenthaltsrecht für PartnerInnen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft sowie der Anspruch auf Hinterbliebenenpension und Pflegeurlaub bei Erkrankung des/der PartnerIn Bestandteil des heute im Ministerrat beschlossenen Gesetzes ist, dann ist dies ein lange überfälliger erster Schritt in Richtung Gleichstellung von Lesben und Schwulen in Österreich," erklärt Ulrike Lunacek, Vize-Klubobfrau der Grünen. Eine schwere Enttäuschung ist, dass die ÖVP hinter ihren Versprechungen bei der Präsentation der Perspektivengruppe im Herbst 2007 zurückfällt: Das dort vom jetzigen Parteichef Josef Pröll versprochene Schweizer Modell enthält nämlich sehr wohl die Eintragung inkl. feierlichen Rahmen am Standesamt!

Genau so enttäuschend ist auch, dass ein dezidiertes Verbot der Stiefkindadoption Gesetz werden soll : Die Familienpartei ÖVP will damit Kindern ihr Recht auf Familie nehmen - das ist skandalös", so Lunacek. D.h. ein Kind wird damit nach dem Tod des Partners/der Partnerin von jenem Menschen weggerissen, den es über Jahre kennen und lieben gelernt hat und zu fremden Menschen kommt. Die Absurdität wird aber noch größer, weil die PartnerInnen das Kind adpotieren könnten, wenn sie keine Eingetragene Partnerschaft eingegangen wären. "Das ist eigentlich eine Heimtücke der ÖVP, denn damit werden die PartnerInnen in den Konflikt getrieben, ob sie dem/der PartnerIn Sicherheit geben wollen oder dessen Kindern", so Lunacek.

Der Grüne Nationalratsklub wird nach Vorliegen des Gesetzes und nach den Debatten im Justizausschuß über Zustimmung oder Ablehnung entscheiden.
R.O Linktipp: www.gruene-andersrum.at
51 Zugriffe Redaktion Transgender.at