Graz: EP am Standesamt wird zur Koalitionsfrage
05.01.2010 - 12:13, Rainbow Online
Die Weigerung von Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), gleichgeschlechtlichen Paaren zur Eintragung und Feier ihrer Partnerschaft die gleichen Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen wie heterosexuellen Paaren, wird zur Koalitionsfrage.

Am Samstag fand deshalb vor dem Grazer Rathaus eine Protestaktion der Grazer Grünen statt – allerdings in Abwesenheit der Grünen Vizebürgermeisterin Lisa Rücker. Sie verteilten als „Blumenmädchen“ und „Blumenburschen weiße Rosen an PassantInnen und Flyer mit Protestnoten gegen die Ungleichbehandlung. Darin fordern sie „konkrete echte Gleichstellungs-Vorschläge von Bürgermeister Nagl, das heißt:Amtshandlung und feierliche Zeremonie in allen anderen Paaren zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten“, wie z. B. Den Trauungssaal im Rathaus, Schloss Eggenberg oder die Orangerie. „Das ist ein unhaltbarer Zustand“, meint Gemeinderätin Daniela Grabe, Co-Sprecherin von Grüne Andersrum Steiermark. Sie erwartet ein dringendes Gespräch mit Nagl, wenn dieser aus dem Urlaub zurückkehrt. Sollte es da zu keinem Entgegenkommen Nagls kommen, wird sogar eine Beendigung der Koalition angedacht. Es ist unvorstellbar, dass mit Grüner Regierungsbeteiligung diesbezüglich „nahezu nichts angeboten wird“.

„Für den ‚Bund fürs Leben‘ müssen gemischt- und gleichgeschlechtlichen Paaren dieselben Möglichkeiten offen stehen – gerade in einer Menschenrechtsstadt! … Eingetragene PartnerInnenschaft in allen Trauungsräumen! Wien kann’s! Salzburg kann’s! Linz kann’s! Und warum die Menschenrechtsstadt Graz nicht?“ heißt es in den verteilten Protestnoten.(aki)
44 Zugriffe Redaktion Transgender.at