Boykott der ersten CSD in Bratislava!
27.05.2010 - 12:40, Rainbow Online
Am Samstag hätte die erste CSD in Bratislava stattfinden sollen. Diese wurde jedoch in letzter Sekunde abgesagt, da Rechtsextreme mit Steinen und Tränengas gegen die Paradenteilnehmer vorgingen. Auch EU- Abgeordnete Ulrike Lunacek von den Grünen wurde Opfer und wurde von einem Stein getroffen. Die Grünen hatten im Vorfeld die österreichische Gay-Community aufgerufen, die Schwulen und Lesben der Slowakei bei ihrem ersten CSD zu unterstützen.

Eigentlich war ein Marsch durch die Innenstadt von Bratislava geplant gewesen, stattdessen wurden „nur“ Reden bei der Abschlusskundgebung am Hviedzoslavovo-Platz gehalten. Die Polizei konnte die Sicherheit der ca. 500 Teilnehmer nicht gewährleisten und tat sich auch während der Reden schwer, die rund 80 Gegendemonstranten (angeblich befanden sich darunter auch Neonazis) unter Kontrolle zu bringen. Lunacek wurde während ihrer Rede mit Steinen und Eiern beworfen. Auch einige Teilnehmer wurden verletzt. Es kam zu einigen Verhaftungen. Laut ORF konnte die Polizei eine direkte Konfrontation der Gegendemonstranten mit den Schwulen und Lesben verhindern.

Der deutsche Grünenpolitiker Volker Beck kritisierte das Vorgehen der Behörden bereits kurz nach Eintreffen der ersten Meldungen: » Es war ein Fehler, die Gegendemonstranten so nah an die Regenbogenparade zu lassen. Dabei war von vornherein absehbar, dass die Neo-Nazis die Strategie verfolgen, die Parade durch Gewalt zu sprengen.« Die Verantwortlichen würden die Eskalation offenbar bewusst in Kauf nehmen, so Beck. (mas)
R.O Linktipp: www.aktualne.centrum.sk/video/?id=982396
53 Zugriffe Redaktion Transgender.at