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Text: Gedicht
Text: outing
Outing am Arbeitsplatz November 2003
Fotoalbum: juni_2003
Fotoalbum: csd_2003_zuerich
Andrea, Michaela, Petra, Arlene, Silky und Luisa
Fotoalbum: september 2003
in der Aarebar und an der Transgenderparty im Profitreff ZH
Fotoalbum: Karlsruhe 17./18.10.2003
Fotoalbum: PACHA
Jouxjoux und ich 7.11.03 (Pacha Winterthur CH)
Fotoalbum: am PC im Mai 04
Meine Freundinnen
Gästebuch

outing

An alle Mitarbeiter,

nun wie soll ich es eigentlich sagen? Ich trage schon jahrelang etwas mit herum das mich mehr und mehr belastet. Vielleicht ahnt der eine oder andere von euch was ich meine. Nun gut, dass ich noch nie sehr männlich wirkte ist euch allen sicherlich klar. Doch dass ich innerlich einen riesigen Konflikt damit habe, den ich schon seit meiner Kindheit mit mir herum trage ist euch sicherlich neu. Um auf den Punkt zu kommen, ich spiele eigentlich nur eine Rolle (eine männliche Rolle) die ganz und gar nicht zu mir passt. Was soll das heissen? Ich möchte eigentlich so leben wie ich mich fühle, als Frau. Heute bin ich so weit dass ich privat schon fast als Frau lebe und als nächstes möchte ich das auch an meinem Arbeitsplatz tun. Ich weiss es wird euch und für mich nicht einfach sein. Doch ich habe das schon Monate lang im meinem Kopf durchstudiert und bin mir sicher das dies der richtige Weg für mich ist.

Ich bin nun seit Juni dieses Jahres in psych. Behandlung (eben dieser Transsexualität) um mit meinem Problem besser umgehen zu können. Dies ist also nicht irgendwie ein Scherz von mir sondern Realität. Es ist eine neue Situation die nicht nur mich betrifft sondern auch euch, da ich ja am Arbeitsplatz, so denke ich doch, weiterhin mit euch zu tun haben werde.
Ich hoffe ihr seid nun im ersten Moment nicht allzu sehr geschockt von meiner Nachricht, darum hier ein Text der mein Verhalten vielleicht verdeutlichen mag:


Menschen, die ein Geheimnis jahrelang hüten, müssen sich jeden Tag aus Neue verstellen. Viele werden Meister darin, schwierigen Situationen und direkten Fragen auszuweichen, bewusst vom Geheimnis abzulenken und Ausreden zu erfinden. Und in manchen Fällen wissen sie sich nicht anders zu helfen, als ihr Gegenüber anzulügen - in der Hoffnung, dich so aus der Affäre zu ziehen. Damit die Wahrheit nicht ans Tageslicht kommt, werden immer weitere Täuschungen und Lügen notwendig. Schliesslich bilden viele Geheimnisträger ein zweites Ich aus, das sie in Ihrer Freiheit behindert und echte Nähe zu anderen Menschen unmöglich werden lässt. Ein solches Doppelleben ist oft mit grossem Stress verbunden, der sich sogar durch psychosomatischen Krankheiten bemerkbar machen kann."..."Manche Menschen, die ihr Geheimnis jahrelang gehütet haben, fühlen sich wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Alles brodelt und rumort in ihnen, und dann kann es vorkommen, dass die dem "Falschen" gegenüber ihr Herz ausschütten oder den Richtigen im "falschen" Moment erwischen. Zur Planung des Coming Out können folgende Fragen hilfreich sein:

1.) Wer soll Genaueres über mich wissen?
2.) Wieviel sollen andere wissen?
3.) Welche Möglichkeiten gibt es für ein Coming Out in Etappen?
4.) Wie kann ich andere darauf vorbereiten, dass ich? mal ernsthaft? mit ihnen reden möchte?
5.) Wann ist der günstigste Moment für das Coming Out?
6.) Welche Unterstützung kann ich anbieten, um anderen zu helfen, mit meinem Coming out klarzukommen?
7.) Wie gehe ich mit möglicher Kritik um?

Was erwarte ich? Ich weiss es auch nicht, vielleicht stelle ich es mir komplizierter vor als es wirklich ist. Doch dass ich schon einiges mitmachen musste, was mich und meine Familie betraf hat mir gezeigt, dass auch dieses Problem zu meistern ist.

Nun habt ihr sicherlich viele Fragen an mich, die ich euch gerne beantworten möchte.


Mit freundlichen Grüssen
Petra

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