News 1/2001 - 1

Probleme in El Salvador (englisch) mehr...

Transsexueller mit Identitätsproblemen 
Einmal Frau und zurück 
mehr...


Uwe und sein Leben mit HIV  http://www.uwegoerke.de


Im Gespräch:
Der Phallus ist Kultur

GESCHLECHTERROLLEN
Der Berliner Schriftsteller Michael Roes über Geschlechterrollen, Moby Dick und politische Literatur


"Sandler und Asoziale"/Presseaussendung der HOSI Salzburg

Salzburgs Stadtrat Siegfried Mitterdorfer von der FPÖ will ab 2001 mit schweren Geschützen gegen - wie in einer Presseaussendung der APA zu lesen war - "Sandler und homosexuelle Stricher" auffahren. Es ist ein "Schwerpunktprogramm gegen Vandalismus und unerwünschtes Publikum in den öffentlichen WC - Anlagen" in Zusammenarbeit mit Polizei und erstmals auch mit dem Wachdienst geplant. Mitterdorfer weiter: "In der Vergangenheit war es ja schon so, dass zum Beispiel die WCs an der Staatsbrücke und am Hanuschplatz vom normalen Publikum gar nicht mehr benutzt wurden, weil dort nur mehr Sandler und Asoziale ihre Treffpunkte hatten. Damit muss Schluss sein. regelmäßige Polizei- und Wachdienstkontrollen sollen diesem unerwünschten WC-Publikum den Aufenthalt verleiden. Wir werden das im Interesse aller anderen Gäste mit aller Härte durchziehen."

Die HOSI Salzburg ist entsetzt über diese Äußerungen, werden doch damit wieder einmal von FPÖ - Seite Homosexuelle in einen Topf mit Vandalen geworfen und als Asoziale betitelt.

Schon im Sommer dieses Jahres disqualifizierte sich Mitterdorfer dadurch, dass er die Montage des Kondomautomaten bei der Toilette des Mirabellparks, der schon immer ein Treffpunkt für Schwule war, verbieten wollte (peinliches Detail am Rande: es fiel schließlich der Aids - Hilfe Salzburg selbst zu, die Montage durchzusetzen, andere PolitikerInnen forderten dies damals nicht ein). Mitterdorfer argumentierte damals, man wolle nicht mit diesem Automaten unerwünschtes Publikum anziehen.

Die von Mitterdorfer geplante Säuberungsaktion ist zutiefst diskriminierend und menschenverachtend. Homosexuelle und Obdachlose werden kriminalisiert, öffentlich diffamiert und man versucht, sie mit polizeistaatlichen Methoden zu vertreiben. Dass diese Menschen Herrn Mitterdorfer ein Dorn im Auge sind, nehmen wir bedauernd zur Kenntnis; bedauernd deshalb, weil diese intolerante Einstellung schließlich auf Informationsmangel und Ignoranz gründet. Der Einführung derart aggressiver Methoden zur Beseitigung von Menschen, welche nicht in Herrn Mitterdorfers Stadtbild passen, muss aber entschieden widersprochen werden.

Gregor Faistauer (Obmann)
HOSI Salzburg
Müllner Hauptstraße 11, A - 5020 Salzburg
Tel: +43 (0) 662 43 59 27
Fax: +43 (0) 662 43 59 27 27
HomePage www.hosi.or.at


und gleich noch einmal...

A N F R A G E

des Gemeinderates Mag. Christoph CHORHERR (GRÜNE) an den Herrn amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke Dr. Sepp RIEDER  betreffend Diskriminierung von Bevölkerungsgruppen seitens der Wiener Linien

B E G R Ü N D U N G

Die öffentliche WC-Anlage (Herren) in der U-Bahnstation Keplerplatz (U1) war am 8. Dezember geschlossen. An der Eingangstüre hing folgende Mitteilung: „Da das WC immer wieder durch Drogensüchtige, Obdachlose und Homosexuelle verunreinigt wird, bleibt es geschlossen bzw. kann der Schlüssel von der Stationsüberwachung abgeholt werden.“

Die Anführung Homosexueller in der Aufzählung ist eindeutig diskriminierend, da keine sachliche Rechtfertigung zu ersehen ist, wie Verschmutzungen von Toiletteanlagen von sexueller Orientierung abhängen soll bzw. wie dies überhaupt in Zusammenhang gebracht werden kann.

Der gefertigte Gemeinderat stellt daher gemäß § 31 der Geschäftsordnung für den Gemeinde-rat der Stadt Wien folgende

A N F R A G E:

Ist Ihnen als zuständige/r Stadtrat bekannt, dass unter Berufung auf unsachgemäße Verunreinigungen durch Homosexuelle WC-Anlagen in Stationsanlagen der Wiener U-Bahn gesperrt werden?

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass WC-Anlagen auch unter bestimmungsgemäßer Verwendung einer gewissen Verunreinigung ausgesetzt sind, ab welchem Ausmaß von Verunreinigung werden öffentliche WC-Anlagen gesperrt und in welchem Zusammenhang steht dieses Ausmaß mit der sexuellen Orientierung der Benützer?

Halten Sie das Kriterium der sexuellen Orientierung überhaupt für tauglich, im Zusammenhang mit Verunreinigung von WC-Anlagen herangezogen zu werden?

Wenn - wie im vorliegenden Fall - die sexuelle Orientierung mit dem Ausmaß von Verunreinigung eine wesentliche Rolle spielt, gibt es Überlegungen seitens der Wiener Linien, unter Berufung auf die sexuelle Orientierung von Menschen auch den allgemeinen Zugang zu anderen Einrichtungen (z.B. die Benützung der U-Bahn) zu sperren bzw. mit Auflagen zu verbinden, um Verunreinigungen hintanzuhalten?

Wien, am 14. 12. 2000


Deutschland: 
Heiratswillige Schwule und Lesben müssen sich noch gedulden

Das Gesetz zur Eingetragenen Lebenspartnerschaft von homosexuellen Paaren wird zwar zum Jahresbeginn im Bundesgesetzblatt verkündet - es tritt aber erst im Sommer in Kraft. Denn die Länder müssen noch Ausführungsbestimmungen erlassen. Dazu gehört vor allem die Festlegung, wo die Lebenspartnerschaften feierlich besiegelt werden sollen. In dem Gesetz wurde auf die "zuständige Behörde" verwiesen, um kein Mitspracherecht des Bundesrates zu begründen - die Standesämter sind Sache der Länder und Kommunen. Zuständig sind nach Auffassung der rot-gruenen Koalition in Berlin aber ohne jeden Zweifel die Standesämter.
(FNP/27.12.)
Mehr darüber unter:
http://www.jawort.de/news/index.htm

Bundespraesident laedt erstmals Lesben und Schwule ein

Als erster Bundespräsident hat sich Johannes Rau offiziell mit Vertretern von Lesben und Schwulen getroffen. Rau hat Delegierte homosexueller Verbände zu einem Gespräch ins Schloss Bellevue eingeladen, berichtete das Magazin "FOCUS". Themen waren die  Eingetragene Partnerschaft, Diskriminierung am Arbeitsplatz und Gewalt gegen Homosexuelle. Mitinitiator Volker Beck von den Bündnisgrünen hofft, dass dies "auch als ein Signal für Toleranz und Gesprächsbereitschaft verstanden wird".
(KNA/14.12)
Mehr darüber unter:
http://www.jawort.de/news/index.htm

Koalition will Homo-Ehe zur Gänze durchsetzen

Die Koalition will trotz der Ablehnung im Bundesrat versuchen, ihr Gesetz zur umstrittenen "Homo-Ehe" in Gänze durchzusetzen. Die Länderkammer hatte jenen Teil des "Lebenspartnerschaftsgesetzes" gestoppt, der das Steuerrecht berührt. So sind eingetragene homosexuelle Paare künftig zwar gegenseitig unterhaltspflichtig, erhalten dafür aber keinen Ausgleich bei der Einkommensteuer oder Versorgungsansprüchen aus öffentlichen Kassen. Die Grünen hatten die SPD gedrängt, deshalb den Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat anzurufen - der Bundestag beschloss mit den Stimmen der Koalition gegen die Union, das Gremium anzurufen.
(SZ/09.12.)
Mehr darüber unter:
http://www.jawort.de/news/index.htm


Niederländischer Senat anerkennt Homosexuellen-Ehe

In den Niederlanden können gleichgeschlechtliche Personen in Zukunft eine standesamtliche Ehe eingehen. Nach dem Parlament stimmte am Dienstagabend auch der Senat in Den Haag einem entsprechenden Gesetzentwurf zu. Gleichgeschlechtliche Paare sollen nach einem zweiten ebenfalls verabschiedeten Gesetzentwurf künftig auch gemeinsam Kinder adoptieren können. Dies war bislang nur einem der Partner möglich. Die Niederlande sind das erste Land der Welt, das Homosexuellen die standesamtliche Eheschließung ermöglicht. Das Gesetz soll voraussichtlich im April in Kraft treten. (KNA/20.12.)
Mehr darüber unter:
http://www.jawort.de/news/index.htm


Presseaussendung der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien vom 20. Dezember 2000
Homosexuelle/§ 209/Menschenrechte/ÖVP/FPÖ

Liechtenstein schafft “§ 209 StGB" ab ­ Österreich Schlußlicht in Europa

In seiner Dezember-Session hat der liechtensteinische Landtag ein modernes Sexualstrafrecht verabschiedet und dabei alle lesben- und schwulendiskriminierenden Bestimmungen inklusive dem höheren Mindestalter für schwule Beziehungen abgeschafft. “Liechtenstein hat sich damit an die Europaspitze katapultiert³, erklärt dazu HOSI-Wien-Obfrau Waltraud
Riegler erfreut, “wodurch Österreich nun mit seinem menschenrechtswidrigen § 209 allein die Schlußlicht-Position in ganz
Europa in Sachen (Miß-)Achtung der Menschenrechte von Lesben und Schwulen einnimmt.³

“Liechtenstein hatte 1988 anläßlich der Aufhebung des Totalverbots homosexueller Handlungen ­ es galt wie in Österreich für
Frauen und Männer ­ die vier Bestimmungen des österreichischen Strafrechts aus 1975 wortident übernommen: das Vereins-
und das Werbeverbot, das Verbot der männlichen homosexuellen Prostitution und das höhere Mindestalter, das als § 208
Aufnahme ins liechtensteinische Strafgesetzbuch fand³, erklärt HOSI-Wien-Obmann Christian Högl. “Das Fürstentum hat
nunmehr alle vier Bestimmungen auf einmal abgeschafft und macht in seinem neuen Strafrecht keinerlei Unterschied mehr
zwischen homo- und heterosexuellen Handlungen, was den allgemeinen Menschenrechtsstandards entspricht, die eine
derartige Ungleichbehandlung von Homo- und Heterosexualität ächten.

ÖVP und FPÖ für Menschenrechtsverletzung verantwortlich

“Sowohl die Europäische Menschenrechtskommission als auch der UNO-Ausschuß für Menschenrechte haben derartige
ungleiche Altersgrenzen für menschenrechtskonventionswidrig erklärt³, stellt HOSI-Wien-Generalsekretär Kurt Krickler, der
auch Vorstandsvorsitzender des europäischen Lesben- und Schwulenverbands ILGA-Europa ist, fest. “Österreich verstößt
weiterhin bewußt gegen die Menschenrechte, und ÖVP und FPÖ müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, dafür
verantwortlich zu sein.³ ILGA-Europa hat im übrigen durch ihr massives Lobbying positiv zur Reform in Liechtenstein
beigetragen, denn die ursprüngliche Regierungsvorlage hatte keine völlige Gleichstellung beim Mindestalter vorgesehen. Nach
der Intervention der ILGA-Europa hat das Parlament den Regierungsentwurf zurückgewiesen und auf eine Gleichbehandlung
beim Mindestalter bestanden. Dem trug die Regierung in ihrer neuen Vorlage nunmehr Rechnung. Der Landtag
verabschiedete sie mit 23 von 25 Stimmen.

Im neuen Strafrecht wurde im übrigen auch die Angehörigendefinition auf gleichgeschlechtliche LebensgefährtInnen
ausgeweitet.

Gezeichnet: 
Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien ­ 1. Lesben- und Schwulenverband Österreichs. Rückfragehinweise: Waltraud Riegler, Tel. 408 06 95-20;
Christian Högl: 0664-18 11 038; Kurt Krickler: 545 13 10 oder 0664-57 67 466;
office@hosiwien.at; www.hosiwien.at


männer in röcken

Die Freiheit der anderen

Was haben wir gelacht. Als Jack Lemmon und Tony Curtis im Filmklassiker "Manche mögens heiß" in Frauenkleidern vor der Mafia flüchteten. Es war auch ein Brüller, als das Kindermädchen "Mrs. Doubtfire" alias Robin Williams im Stehen pinkelte. Und Heinz Rühmann als "Charlys Tante" hat in seinen Stöckelschuhen schon unsere Großmütter erheitert. Männer in Frauenkleidern sind komisch. Männer in Frauenkleidern nimmt keiner ernst. 

Kommentar
von RALF GEISSLER

Also amüsieren sich auch fast alle spontan, die vom jüngsten Vorfall in einem Männerknast in Baden-Württemberg hören. Im offenen Vollzug von Rottenburg am Neckar darf Eckehard Maier seine Röcke nicht tragen. Der Anstaltsleiter wünscht Hosen zu sehen. Und wie scheinbar nahe liegt es, ihm Recht zu geben. Soll sich Eckehard - alias Monika Maier, wie er sich selbst nennt - doch zusammenreißen. Muss er überall auffallen wollen?

Doch was der Anstaltsleiter übersieht: Bei Eckehard Maier geht es nicht um Verkleidung. Der Gefangene ist Transsexueller und fühlt sich als Mann unwohl. Trägt er Röcke, lebt er die Identität aus, die er zu haben glaubt. Die Krankenkassen haben diese existenzielle Not längst anerkannt: Sie betrachten Transsexualität als ein Leiden, das häufig zu schweren Depressionen führt, und bezahlen daher die psychologische Beratung sowie die operative Geschlechtsumwandlung.

Den Anstaltsleiter interessiert das nicht. Und der Bundesregierung ist es auch egal. Eine kleine Änderung des Strafvollzugsgesetzes würde reichen, um Transsexuellen im Gefängnis Rock und Perücke zu erlauben. Doch im Justizministerium winkt man ab: zu wenige Betroffene. Diese Haltung ist absurd. Das Grundgesetz verlangt den Schutz von Minderheiten. Es darf keine Rolle spielen, ob es fünfhundert oder fünfzigtausend Betroffene gibt. Einen Moslem kann man im Gefängnis nicht zwingen, Schweinefleisch zu essen. Also sollte ein Mann Frauenkleider tragen dürfen. Dabei ist prinzipiell egal, wie die Mitgefangenen das finden. Im Knast von Rottenburg stören sie sich allerdings nicht an den Fummeln von Monika Maier.

Damit sind die Häftlinge nicht nur weiter als ihr Anstaltsleiter - sie sind auch toleranter als viele nicht vorbestrafte Bürger. Immer noch grinsen nicht wenige, wenn sie jemanden wie Monika Maier auf der Straße sehen. Sie haben nicht begriffen, dass ein transsexueller Mann eigentlich eine Frau ist und nicht ein Tony Curtis im Fummel.

Quelle: TAZ


Männerhormon für besseren Frauensex 
MASSACHUSETTS - Das Hormon Testosteron verhilft Frauen nach einer Totaloperation wieder zu besserem Sex und seelischem Wohlbefinden. 75 Frauen, zwischen 31 und 56 Jahren alt, bei denen Eierstöcke und Gebärmutter aus unterschiedlichen medizinischen Gründen entfernt worden waren, nahmen an der US-amerikanischen Studie teil. Grund: Sie alle litten nach der Operation unter einem unbefriedigenden Sexualleben. Die Wissenschaftler teilten die Frauen in drei Gruppen nach dem Zufallsprinzip ein. Die erste Gruppe bekam Placebo, die zweite und dritte Testosteron in unterschiedlich hoher Dosierung, jeweils über Haut-Pflaster. Alle Frauen nahmen zusätzlich ein Östrogenpräparat ein. Die Studie ging über 12 Wochen, danach zeigte sich: Mit Anstieg der Testosteron-Konzentration im Blut stieg die Häufigkeit, mit der die Frauen Sex hatten und die Anzah  der Orgasmen. Unter der höheren Testosteron-Dosis kam es außerdem vermehrt zu sexuellen Fantasien, Masturbation und bis zu dreimal so oft zu Sex wie ohne Pflaster - kurzum, die Frauen fühlten sich einfach wieder richtig gut. 

MT-Online D 14.09.2000 uh NEJM 2000, Vol. 343, S. 682-688 


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