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Text: Outing beim Klassentreffen
Das Klassentreffen
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Text: Outing
Text: 2007
2007
Text: 2010 Klassentreffen
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Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, Du Micha, in einem Jahr gehst Du als Frau (komplett und elegant gestylt) auf die Strasse unter die Leute, den hätte ich in die Psychiatrie eingewiesen. Echt. Also fang ich mal so an und so kommt es dann auch auf meine Seite bei Transgender.at



Mit 3, 4 Jahren hab ich, wie sicher viele Kids, mit den „Socken“ *grins meiner Mutter gespielt. Diese hingen an den Beinen immer an so Strapse. Man konnte auch prima durchsehen wenn man sie sich über den Kopf zog. Naja, wie das so war Anfang der 60er Jahre, meine Mutter trug auch Korselett, mit Schnüren (Strippen, Leitungen wie beim Umspannwerk der Energieversorger) am Rücken. Vielleicht war das ja auch so ein Wink, Elektriker(in) später zu werden.



Mit 10 etwa hab ich mit meinen älteren Schwestern dann mal die langen „Socken“ meiner Mutter angezogen, so wie auch die beiden Schwestern (1 und 2 Jahre älter als ich) und bin dann mit den beiden in die Stadt. Aber nicht lange, denn die Dinger rutschten am Bein runter und kamen unter der Hose dann raus.



Dann, mit etwa 14, sonntags immer im Zwirn in die Andacht. Neuer Anzug, neuer „Zwirn“ und der kratzte. Den wollte ich partu nicht anziehen. Diese Gejucke an den Beinen, Nein Danke. Meine Eltern wussten sich keinen Rat. Bis dann eine Bekannte sagte, gib ihm doch eine Strumpfhose der Schwester drunter, dann geht das doch alles, die sieht man ja nicht. Oh je mir schoss es durch den Kopf. Klick klack da war doch was..., nee oder? Kopfschütteln und Nein sagen, war da schon schwierig wo ich doch dieses Gefühl an den Beinen durchaus noch im Sinn hatte. Alles half nichts. (Gott sei Dank *grins freu) ich musste in die Feinstrumpfhosen rein.



Endlich!





Im Stillen hab ich mich gefreut. Nun hatte ich selbst meine erste FSH. Daran haben sich alle schnell gewöhnt und ich habe auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich welche trage. Bei meinen Freundinnen und deren Mütter auch nie. Es gab dadurch nie Probleme. Arbeitskollegen und Bundeswehrkameraden haben es gewusst. Bis heute gibt es kaum jemand der das nicht bei mir kennt. Selbst die Freunde meiner Tochter wissen es jetzt. Ich behandle die FSH als ganz normales Kleidungsstück. Basta! Bis zu dem Punkt kam meine Holde auch noch gut damit zurecht. Aber jetzt auch in kurzen Hosen, das will sie nicht und schon gar nicht, dass ich Rock trage....aber das ist ein andres Thema.



Mal wieder zum „Werdegang“ zurück. ....

In den Ferien kam immer Besuch. Ein Mädchen und ein Junge. Wir spielten oft zusammen. An schlechten Tagen, bei Regen auch mal bei mir am Speicher, Eisenbahn und was da „sonnst“ noch is. Da haben wir uns auch mit den Klamotten die im Schrank hingen verkleidet. Da passte ich auch in die tollen Schuhe (Pumps) meiner Mutter rein. Es war schön darin rum zu laufen. Gedacht hab ich mir nie was dabei. Machten ja die andren beiden auch.



So weit so gut.....

Irgendwann im Sinne des technisches Fortschrittes bekam ich auch Internet. Irgendwann fand ich dann mal was über Nylons, Feinstrümpfe und so. Es gab auch damals ein Forum was ich gern besuchte und ich stellte fest, dass ich nicht der einzige Mann war der FSH trägt. Was ja meine Frau bis dahin dachte, ich aber schon immer geahnt habe.



Somit lernte ich viele kennen, auch LIVE. Man traf sich und tauschte sich aus. Jetzt kommt Ferdi und JürgenB ins Spiel. Die beiden tragen Rock. Das kann doch nicht wahr sein, oder? Mann im Rock? Nun das Thema haben wir auch schon gehabt steht auch in diesem Forum an andrer Stelle. Kurz, Frau trägt Hose, warum Mann nicht Rock? Bekleidungsvorschrift? Nee. Mach ich was Böses? Nee. Ist es ungesetzlich? Nee. Fühle ich mich drin wohl? Keine Ahnung, kaufen, anziehen, probieren, tragen, wohlfühlen. Na also, geht doch. So kam ich zum Rock. JürgenB und Ferdi traf ich dann mit anderen auch mal real. Ich hatte da noch Hosen an. Es dauerte aber nicht lange bis das ich auch den Rock im Schranke hatte. Mittlerweile hab ich glaub ich so 12 Röcke, wobei ich meine Jeansröcke auch als „Mann“ durchaus öffentlich trage!



So weiter, Schuhe....

Meine Schuhgröße 48 (13,5). Schuhe sind immer so um die 150€ für mich. Bei drei, zwei, eins ......Meins, Du weißt schon Ebay, denk ich guckste mal. Gab „Gr 48“ ein und da standen dann auf einmal auch Pumps dabei. Oooops.... waaaaaaaaaaaas? Kaum zu glauben. Solche schönen Schuhe in meiner Größe? Da war klar, Bieten! Ne geht nicht. Lief grade ab. Mist. Seit dem suchte ich im Internet nach Pumps in meiner Größe. Hab auch nach Marion Spath angerufen und mich beraten lassen. Die meinten doch glatt: Ja Pumps sollten immer etwas kleiner sein als die normale Schuhgröße. Hm **** Grübel.... Noch mal Ebay dann Damenschuhe, Abendschuhe > 44, Oh Mann ehy.... Nun dann war es so weit die ersten Paar hab ich mir dann live in FFM bei Maxischuh (hat leider dicht gemacht) gekauft.



Wenn Du jetzt zusammen ziehst Schuhe, FSH , Rock das hatte ich schon. Aber immer noch kein Gedanke an Ela.... Kaum zu glauben oder?



Durch einen Hinweis kam ich dann zur Seite, es war so im Februar 2003 als ich bei www.transgender-net.de die vielen hübschen Mädels sah. Dort sah ich dann unter Leute über 240 private Homepages von Transgender. Ich sah sie mir alle an. Alle. Bei Donna, und Daniela Detmers kam ich dann ins Schleudern. Sie stehen dazu Mann zu sein und stehen doch ihre Frau. Das war der Auslöser. Aber ich sah noch was. GCP 11 (Gender Change Party) am, ne Übermorgen schon.... geht nicht, Mist. Schaffe ich nicht. Aber die Nächste, die „GCP 12“ am 26.April 2003 war dann mein erster Ausgang als Michaela.



Bei meiner Frau hab ich mich am 29. März 2003 geoutet. Wir haben viele Tränen vergossen bis heute. In all den Jahren die wir uns jetzt kennen kann nich nur sagen, es gab kein schlimmeres aber auch kein schöneres Jahr als 2003. Soviel wie wir seit dem 29. März 2003 zusammen geredet haben, soviel wie wir zusammen geweint haben, haben wir nie vorher. Der Kampf ist auch noch nicht zu Ende. Aber immerhin sieht es so aus, dass meine Frau Michaela kennt. Die Bilder gesehen hat, es nicht mag aber sie mir meine „Ela“ an einigen Tagen nicht verwehrt.

Meine Familie hat auch schon die Vorteile von Michaela entdeckt. So werde ich gefragt was in Sachen Kosmetik doch hier oder da zu machen wäre und welche Schuhe wozu am besten passen. Ach ja. „Papa hast du einen Kajaalstift mit? Ich habe meinen vergessen.“ „Nein, hab ich nicht aber ich kann ja mal Ela fragen was sie im Kofferraum hat.“ So geht das dann oft.


Welche Faszination erfahrt Ihr durch den Kleidertausch? Wolltest Du noch wissen......

Ich für mich sage. Ich bin gern Mann, aber ebenso gern mal äußerlich Frau. Weil es eine neue bunte Seite ist und wir als Mann lange noch nicht das tragen können was Frau trägt. Außerdem finde ich es höchst interessant wenn manche Menschen 2 mal gucken und ich dann beim 3ten mal mit tiefer Stimme „Guten Tag“ wünsche. Es ist schön die weibliche Seite auch in sich zu haben. So versuche ich zumindest die Frauen besser verstehen zu können.

.... Ob mir das jemals gelingen wird????

Laufmaschenfreie Grüße
Michaela


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