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Erlebnisbericht vom Fasching 05/06

Am Anfang war die Idee mal wieder zum Fasching zu gehen. Da ich eigentlich ein Faschingsmuffel bin (im Grunde bin ich das ganz und gar nicht) viel es mehr oder weniger schwer mich von dieser Idee zu begeistern. Wenn man es genau nimmt wollte ich dahin.
So jetzt fehlte nur noch das Kostüm, aber ich wollte nicht nur irgendwie als Frau gehen, es mußte was originelles her. Denn wie eine Frau im Alltag aussieht weis jeder. Ein Kostüm was auch für eine echte Frau eine Verkleidung ist schien mir zwingend angebracht. Nach etlichen überlegen und diskutieren mit meiner liebsten kamen wir zu dem Schluß aus einem Märchen sollte es sein. Vor langer Zeit (guter Anfang) hatte ich mir mal ein paar Schnittmuster besorgt (ist eine andere Geschichte). Dort fanden wir die Grundlage für ein Kleid(-chen) mit Bluse und Umhang für das Kostüm des Rotkäppchen. Nach ca. 2Wochen war das Kostüm geschneidert (wir haben uns alles blau und blutig gestochen, meine arme Taille) und es kribbelte schon es unbedingt zu tragen und die ganzen Reaktionen der anderen zu sehen. Ich fand es ist recht sexy geworden und meine Freundin wurde eine wenig neidisch.
Es war soweit, der letzte Samstag zur Faschingszeit der Saison 05/06. Mittlerweile war ich gelegentlich nicht mehr so davon überzeugt, es ging aber kein Weg daran vorbei. Wir machten uns am späten Nachmittag zurecht. Eben wie es sich gehört: duschen mit rasieren (Beine, Gesicht), dann das MakeUp und das Schminken. Es gab immer wieder Debatten: soll es perfekt sein oder ein wenig nach Fasching aussehen, um mich letztendlich doch nicht zu outen. Ich bin Perfektionist also so Detailgetreu wie möglich, deshalb auch die Diskussion wie verhalte ich mich?! Breitbeinig laufen und dasitzen?! Es ist Fasching hieß es dann immer und da sollte es doch lieber ein etwas männliches Getue sein. Schade.
Ich war aufgeregt kann ich euch sagen. Es war nicht meine erstes Outdoor, nur vorher bin ich mit Leuten weg gewesen die genauso waren wie ich. Heute jedoch wußte niemand der Angehörigen was ich wirklich mache. (mich Frei fühlen, weil ich das Tragen darf was ich will und keiner was dagegen haben kann, dem Anlaß entsprechend)
Augen zu und durch, Wohnungstür auf und ab durchs Treppenhaus zum Auto. Meine Freundin hatte ein wenig weit weg geparkt. Es macht Spaß wieder in Heels die Straße entlang zu gehen und das uns allen bekannte Geräusch des Absatzes zu vernehmen. Ich war bedingt durch die kalte Jahreszeit in den letzten Wochen überhaupt nicht als Frau draußen gewesen. Dazu muß ich noch sagen ich wohne im tiefsten Oberbayern, alles erzkatholisch und ich muß nicht weiter erwähnen was hier abgeht wenn jemand die Wahrheit über mich herausfindet. Da waren wir, vor dem großen Postsaal der kleinen 2000 Seelen Gemeinde. An dieser Stelle sei jedoch erklärt, es handelt sich hier um ein Dorf, in dem die Faschingspartys Legender sind, also keine Gefahr für’s outen, denn es waren eine Menge guter Kostüme dabei und ich nicht die einzige männliche Frau.
Es war früh so kurz nach 20.00 und noch nicht viele Leute anwesend. Wir gingen als erstes zur Bar nach oben um zu sehen wie sich die Lage heute gestalten wird. Ich war so aufgeregt was wohl alles passieren wird und wir fanatisierten erst mal beim ersten Drink was so kommen könnte. Vielleicht versucht mich zu späterer Stunde irgendein besoffener alter Kerl abzuschleppen. Oder was sagen meine Freunde und Kollegen zu meiner Aufmachung, denn keiner hat mich je zuvor so gesehen. Die ersten konnten ihre Blicke schon mal nicht lassen und beim belauschen der anderen war unter anderem zuhören ‚Das ist doch Rotkäppchen oder?!?‘ Es gab einige Reaktionen wie diese. Aber auf ein paar außergewöhnliche möchte ich noch eingehen. Obligatorisch beim Flirten mit dem Barkeeper durfte ich mir sagen lassen, daß wenn ich keine Mann wäre eine richtig geile Frau abgeben würde. Schönes Kompliment aber leider erkannt worden. :-(
Ich werde wohl in der nächsten Zeit nie vergessen, wie ich auf der Treppe von einer Latino (nur das Kostüm war Latino, mit Korsett und den ganzen spanischen Raffinessen) angehalten wurde. Sie bat mich höflich ob sie mal fühlen dürfte. *grins* Natürlich konnte sie und es dauert eine Weile bis sie wieder los lies und leicht wehmütig sagte: ‚Ich will auch so welche.‘ Schade für sie denn die Dinger waren meine. *doppelgrins* Wir liefen uns noch mehrmals über den Weg und so gut wie immer grapschte mir doch jemand an meine Brüste. Ich wußte ja wer es war und ist das denn nicht eines der besten Komplimente, die wir von einer echten Frau bekommen können!? Ich war stolz, obwohl ich gerade mal Körbchengröße C hatte.
Und last but not least die Begegnung mit dem Wickinger. Es war dann schon recht spät als ein Winkinger an mir vorbei kam und mir mitteilte: ‚Als wir noch Gummistiefel aus Holz geschnitzt haben, da wärst du jetzt dran gewesen!‘ Hmm, was war das? Ein Drohung weil er mich in meiner Perfektion erkannt hatte und mehr vermutete als nur Fasching? Oder einfach nur die Aussage, daß sich meinetwegen wohl einige gegenseitig die Schädel eingeschlagen hätten. Man kann Rätseln. Jedoch ein wenig später schrie er im Vorbeigehen (die Musik war recht laut): ‚Geile Sau!‘ und zog mit einem Grinsen von dannen.
Von meinen Freunden waren zum Glück auch nur 2 anwesend. Leider und das ist schmerzlich wurde ich nach intensiven Begutachten nach weniger als 5 Sekunden erkannt. (ich hätte mich nicht so demonstrativ vor den beiden hinstellen sollen)
Aber die noch entscheidende Frage: Auf welches Klo bin ich gegangen? Na was meint ihr.
Auf das was frei war natürlich. Doof angekuckt wurden man eh auf beiden. Obwohl die Frauen es doch immer erst recht spät gepeilt haben, hätte ich doch nur meine Klappe gehalten, damit mich die Weibsbilder nicht an meiner Stimme erkennen konnten.

Um aber noch allen zu zeigen wie es war mußten Fotos her. Mir wären natürlich viele im Gehen zwischen den Leuten am liebsten gewesen, aber das ist dann doch zu auffällig. So wurden dann also endlich wieder zu Haus noch ein paar Schnappschüsse gemacht, welche ihr in meiner Galerie bewundern könnt.

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