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Reisen ins Ausland für Transgender |
Also mit Auslandsreisen hatte ich bislang noch keinerlei Probleme. Und ich war dieses Jahr sowohl in der Schweiz, als auch in Tschechien. An beiden Grenzen wurde ich kontrolliert. Und da ich seit einem dreiviertel Jahr 100% als Frau lebe, meine Vornamenänderung aber noch bevorsteht (ich warte täglich auf den gelben Brief), wurde ich noch mit meinem männlichen Personalausweis kontrolliert.
In der Schweiz habe ich die Grenze gleich mehrfach passiert. Einmal saß ich als Beifahrerin in einem PKW. Ich reichte dem Grenzbeamten meinen Personalausweis rüber. Dieser schaute sich den Ausweis an, schaute aber nicht in mein Gesicht. Beim Weiterfahren meinte ich zu meiner Fahrerin: "So ne Sauerei. Ich habe ein Recht auf eine ordentliche Grenzkontrolle. Der hat mich ja noch nicht mal angeschaut!" Beim Abflug vom Flughafen Zürich-Kloten reichte ich dem schweizer Grenzbeamten meinen Personalausweis hin. Er schaute sich das Bild an, dann sah er in mein Gesicht. Dann schaute er sich das Bild nochmal genauer an, und schaute nochmal in mein Gesicht. Als er den Ausweis noch ein drittes Mal studierte, begann ich schon zu grinsen. Dann gab er mir den Ausweis zurück und wünschte mir einen guten Flug. Am schönsten war aber noch die Kontrolle an der tschechisch-deutschen Grenze. Ich war zum Tanken in Tschechien. Es war EM-Zeit, wo auch in Schengen-Staaten Stichprobenartig kontrolliert wurde. Bei der Ausreise wurde ich etwa 5 km vor der Grenze von Polizisten rausgewunken. Sie sprachen zunächst tschechisch, was ich nicht verstand. Sie wollten dann den Personalausweis, Führerschein und Fahrzeugpapiere sehen. Ich gab ihnen das gewünschte. Als ich ihre etwas ratlosen Gesichter sah, meinte ich nur knapp: "Ja, das bin schon ich!" Sie gaben mir die Papiere zurück. Inzwischen gab meine Schwester Karin ihren Personalausweis zusammen mit dem dgti-Ausweis hin. Worauf ich ganz vorlaut meinte: "Ach, so einen hab ich auch!" und präsentierte ihnen meinen dgti-Ausweis. Als dann noch mein Schatz Nick (Mephisto) von hinten seinen Personalausweis mit einem weiblichen Vornamen zeigte, fielen sie wohl vollständig vom Glauben ab. Ich glaube, diesen Vorfall werden sie wohl noch ihren Enkeln erzählen! Also, Mädels, Ihr habt nicht zu befürchten, wenn ihr ins Ausland reist, wenn es nicht gerade Saudi-Arabien oder die USA sind. Auch ohne Vornamenänderung nicht. Und nach der Vornamenänderung erst recht nicht. |
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